Kiel (dpa/lno). Der Krieg in der Ukraine, schwankende Energiepreise und eine Vollsperrung haben 2022 zu weniger Verkehr auf dem Nord-Ostsee-Kanal geführt. Im vergangenen Jahr haben 26.882 Schiffe die künstliche Wasserstraße genutzt, 411 weniger als 2021, wie die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung am Freitag berichtete. Schiffe beförderten 82,254 Millionen Tonnen Güter. Das waren 3,5 Prozent weniger als 2021 (85,222 Millionen).

Der Krieg in der Ukraine, schwankende Energiepreise und eine Vollsperrung haben 2022 zu weniger Verkehr auf dem Nord-Ostsee-Kanal geführt. Im vergangenen Jahr haben 26.882 Schiffe die künstliche Wasserstraße genutzt, 411 weniger als 2021, wie die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung am Freitag berichtete. Schiffe beförderten 82,254 Millionen Tonnen Güter. Das waren 3,5 Prozent weniger als 2021 (85,222 Millionen).

„Der Nord-Ostsee-Kanal ist nach wie vor einer der bedeutendsten internationalen Seeverkehrswege“, sagte der Präsident der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt Hans-Heinrich Witte. Trotz äußerer Einflüsse sei der Kanal 2022 gut ausgelastet gewesen. „Dazu beigetragen haben die im Jahresverlauf stark gestiegenen Bunkerkosten, die eine Fahrt um Skagen weiter verteuerten.“

Trotz des Rückgangs bei der Anzahl der Schiffe fiel deren Ladevolumen insgesamt mit einer Bruttoraumzahl (BRZ) von gut 133 Millionen etwas höher als 2021 (132,4 Millionen). Der Trend zu immer größeren Schiffen hielt damit an. Die Größe eines Durchschnittsschiffes erhöhte sich um fast 100 BRZ auf 4950. Haupttransportrouten verliefen zwischen Schweden und den Niederlanden sowie zwischen Hamburg und Dänemark.

Durch die EU verhängte Sanktionen gegen Russland führten den Angaben zufolge zu einem deutlichen Rückgang der Verkehre nach oder von Russland. Waren im Kanal 2021 noch 2771 Schiffe mit Ziel beziehungsweise von russischen Häfen kommend unterwegs, halbierte sich deren Zahl 2022 fast auf 1420. Sie transportierten 5,7 Millionen Tonnen Ladung (2021: 14,2 Millionen), vor allem Agrarerzeugnisse oder Energieträger.

Die rund 100 Kilometer lange Verbindung zwischen Kiel und Brunsbüttel gilt als weltweit meistbefahrene künstliche Seewasserstraße. Nach einem Pipelineleck in Brunsbüttel musste sie vom 20. Dezember bis einschließlich 2. Januar voll gesperrt werden. Außerdem führte die Kollision des mit einem Kran beladenen finnischen Schiffs „Meri“ mit den Hochbrücken in Kiel-Holtenau in der Nacht zum 30. November zu vorübergehenden Einschränkungen.