Hamburg (dpa/lno). Eigentlich gehören alte, nicht mehr fahrbereite Autos auf den Schrottplatz. Doch die Entsorgung kostet natürlich Geld. Das scheinen sich so manche Autobesitzer sparen zu wollen und nutzen stattdessen ein Industriegebiet. Dort wird nun verstärkt abgeschleppt.

Zerbeulte Karosserie, kaputte Scheiben, keine Kennzeichen und platte Reifen: Im Hamburger Industriegebiet Billbrook/Rothenburgsort haben zuletzt viele Menschen ihre nicht mehr fahrtüchtigen Autos einfach abgestellt und so wichtige Parkplätze blockiert. Das teilten die Wirtschaftsbehörde und das Bezirksamt Hamburg-Mitte am Donnerstag mit. Während eines Pressetermins in dem Gebiet haben Mitarbeiter des Bezirksamtes an zahlreiche Fahrzeuge jeweils einen großen roten Hinweiszettel auf die Windschutzscheibe der alten Autos geklebt.

Laut Bezirksamt Mitte wurden in dem betreffenden Gebiet vom 24. November 2021 bis 3. Januar 2023 insgesamt 1158 unrechtmäßig abgestellte Fahrzeuge gemeldet. Bei einer Gefährdung des Straßenverkehrs werde unmittelbar abgeschleppt. In allen anderen Fällen sei eine einmonatige Frist zur Entfernung vorgesehen, bevor ein Abschleppauftrag kommt. Insgesamt wurden bisher 260 Abschleppaufträge erteilt.

„Der Druck durch die regelmäßigen Kontrollen und konsequentes Abschleppen nach Fristablauf hat offensichtlich gewirkt - wie man auch anhand der Zahlen sehen kann“, kommentierte Bezirksamtsleiter Ralf Neubauer. In dem Industriegebiet arbeiten etwa 24.000 Beschäftigte in rund 1200 Unternehmen.

Seit November 2021 gibt es dort immer wieder Schwerpunkteinsätze, um die unrechtmäßig abgestellten Schrottwagen abzuschleppen. Zum Teil würden die Flächen sogar systematisch als Abstellflächen für kaputte Fahrzeuge zweckentfremdet, hieß es. Das führe auch dazu, dass es für die Angestellten der Unternehmen in dem Industriegebiet nicht genügend Parkplätze gibt.