Hamburg (dpa/lno). Raoul Korner ist nicht länger Towers-Trainer. Der Basketball-Bundesligist aus Hamburg stellt den Österreicher frei. Neuer Chef-Coach ist Benka Barloschky.

Die Veolia Towers Hamburg haben auf die deutliche 65:80-Heimpleite gegen Ratiopharm Ulm reagiert und Trainer Raoul Korner mit sofortiger Wirkung beurlaubt. Die Entscheidung sei dem 48 Jahre alten Österreicher noch am Samstagabend mitgeteilt worden, teilte der Basketball-Bundesligist am Sonntag mit.

Gleichzeitig übernimmt Benka Barloschky, der im Sommer seinen Vertrag als Co-Trainer bei den Hanseaten bis 2024 verlängert hatte, die Aufgaben als Head Coach bei den Hanseaten. Vervollständigt wird das Trainerteam vorübergehend von Fabian Villmeter, hieß es dazu weiter.

„Weniger die Niederlage an sich, sondern die Art und Weise, wie sich das Team präsentiert hat, hat deutlich gemacht, dass wir jetzt handeln müssen. Wir sind zu der Überzeugung gekommen, dass Raoul die Mannschaft nicht mehr so erreicht, wie es in unserer aktuellen Situation nötig wäre“, erklärte Geschäftsführer Marvin Willoughby die Entscheidung. Er bekräftigte: „Wir brauchen dringend einen neuen Impuls an der Seitenlinie.“

Korner war erst im Sommer nach Hamburg gekommen und stand seitdem in 21 Pflichtspielen an der Seitenlinie. Nach gutem Start setzte es eine Niederlagenserie, ehe die Towers wieder zweimal gewannen. Nach dem neuen Rückschlag gegen Ulm war Korners Zeit abgelaufen.

Der desaströse Auftritt nach der 42:40-Pausenführung brachte das Fass zum Überlaufen. „Für uns war es ein Rückfall in alte, schlechte Muster“, gab Korner zu. Und er verwies in der Analyse auf die Statistiken. „Wenn ich mir allein das Statsheet anschaue: 21 Turnover, 19 Offensivrebounds zugelassen, 52 Prozent Freiwürfe, 20 Prozent vom Dreier - dann ist das genau das, was uns zu schaffen macht. Und genau das hat uns heute wieder das Genick gebrochen“, räumte Korner ein. Der Nachfolger von Pedro Calles nannte die Leistung „indiskutabel“. Kurz darauf folgte seine Beurlaubung.

Barloschky übernahm in dieser Saison bereits in zwei Partien als Interimscoach die Verantwortung, darunter auch beim 96:73-Erfolg gegen Würzburg, der eine sechs Spiele andauernde Liga-Pleitenserie beendete. Der 35-Jährige bereitet sein Team auch auf den Rückrundenstart im EuroCup am Mittwoch (19.30 Uhr) gegen Buducnost Podgorica vor.

Man hätte Korner zugutehalten können, dass Yoeli Childs verletzt fehlte und auch noch Jonas Wohlfahrt-Bottermann und Spielmacher Kendale McCullum nach der Pause aufgrund von Blessuren nur eingeschränkt mitwirken konnten. Dass den Hamburgern in der zweiten Halbzeit vieles misslang, hatte aus Sicht von Towers-Profi Len Schoormann aber auch einen anderen Grund: „Wenn man auf dem Spielfeld in einem Tief steckt, darf man nicht so aufgeben. Wir müssen bis zum Schluss kämpfen und nicht zuschauen. Das müssen wir in den Griff bekommen.“ Nun muss das allerdings unter Barloschkys Regie gelangen.