Hamburg. Zahlreiche Hamburger Politiker verurteilen das gewaltsame Vorgehen des iranischen Regimes gegen Demonstrierende aufs Schärfste und haben nun politische Patenschaften für verhaftete Frauen und Männer im Iran übernommen: Wie der NDR berichtet, gehören dazu neben anderen auch der Hamburger SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Hansjörg Schmidt sowie die Landesvorsitzende der Grünen, Maryam Blumenthal.
Eine Initiative der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte soll die Patenschaften organisieren und sich gezielt an politische Persönlichkeiten wenden. Laut dem NDR-Bericht hat auch Hamburgs Ärztekammerpräsident Pedram Emami eine Patenschaft übernommen.
Demo in Hamburg mit 2700 Teilnehmern
Nach der Hinrichtung zweier weiterer Demonstranten im Iran waren am Sonntag in Hamburg mehrere Tausend Menschen auf die Straße gegangen, um gegen den repressiven Kurs der iranischen Regierung zu protestieren. Laut Polizeiangaben versammelten sich bis zum frühen Sonntagnachmittag rund 2700 Menschen in der Innenstadt, um ihre Solidarität mit der iranischen Bevölkerung zu bekunden. Unter den Demonstrierenden waren auch Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne), Maryam Blumenthal und die Bürgerschaftsabgeordneten Anke Frieling (CDU) und Danial Ilkhanipour (SPD).
Die gebürtige Iranerin Blumenthal kritisierte die neuerlichen Hinrichtungen scharf. „Heute ist ein dunkler Tag. Diese Dunkelheit soll über sie alle einbrechen“, twitterte die Grünen-Bürgerschaftsabgeordnete am Sonnabend unter Verweis auf die Islamische Republik, alle Mullahs und Irans obersten Führer Ajatollah Ali Chamenei.
Das Terrorregime müsse komplett isoliert werden. „Seine Mitglieder sind Terroristen! Als solche müssen sie offiziell gelten“, twitterte Blumenthal. Regimemitglieder, Revolutionsgarden, Kleriker und alle Profiteure müssten die volle Härte der Weltgemeinschaft spüren, forderte sie. „Ihnen muss die Luft genommen werden.“
Demo Hamburg: „Down with the Mullahs – Freedom for Iran“
Es wurde iranische Musik gespielt, ein alter Feuerwehrwagen mit einem Plakat mit der Aufschrift „Down with the Mullahs – Freedom for Iran“ (Nieder mit den Mullahs – Freiheit für den Iran) führte den Demonstrationszug an. Es sei zunächst alles friedlich geblieben, sagte eine Polizeisprecherin.
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Seit Monaten protestieren Menschen im Iran gegen den Kurs der Regierung und das islamische Herrschaftssystem. Die iranische Justizbehörde teilte mit, dass die beiden Demonstranten Mohammed-Mehdi K. und Sejed-Mohammed H. am Sonnabendmorgen gehängt worden seien. Sie wurden für den Tod eines Sicherheitsbeamten bei Protesten im November verantwortlich gemacht. Im Zusammenhang mit den systemkritischen Demonstrationen waren bereits im Dezember Todesurteile gegen zwei Männer vollstreckt worden.
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