Kontrolle auf der A1

Polizisten hängen halb im Auto – Mann fährt trotzdem los

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Eine Polizeikontrolle auf der Autobahn in Hamburg ist eskaliert (Symbolbild).

Eine Polizeikontrolle auf der Autobahn in Hamburg ist eskaliert (Symbolbild).

Foto: Kerstin Kokoska / FUNKE Foto Services

Ein Saab-Fahrer soll im Rahmen einer Polizeikontrolle Beamte in Gefahr gebracht haben. Deswegen steht er im neuen Jahr vor Gericht.

Hamburg. Ein 39 Jahre alter Saab-Fahrer muss sich nach einer eskalierten Kontrolle durch die Polizei Hamburg ab kommender Woche vor Gericht verantworten. Er soll – so der Vorwurf der Staatsanwaltschaft – in Kauf genommen haben, dass sich Polizisten schwer verletzen. Entsprechend steht der Mann ab kommender Woche wegen tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte, gefährlicher Körperverletzung und gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr vor dem Amtsgericht in St. Georg.

Prozess Hamburg: Polizisten schlagen Seitenscheibe ein

Vor rund einem Jahr, am 7. Dezember 2021, sei der 39-Jährige in seinem Saab auf der Autobahn in Richtung Hamburg unterwegs gewesen, als er von Polizeibeamten zum Anhalten aufgefordert wurde. Kurz hinter der Anschlussstelle Jenfeld habe der Mann dann tatsächlich angehalten – allerdings nicht auf dem Standstreifen, sondern auf der rechten Fahrspur.

Als ihn die Beamten aufforderten, die Seitenscheibe zu öffnen, soll er sich geweigert haben. Daraufhin, so die Staatsanwaltschaft weiter, "schlugen die Beamten D. und K. diese mit einem Nothammer ein, beugten sich in das Fahrzeuginnere und versuchten, den Angeklagten zu fixieren".

Prozess Hamburg: Angeklagter soll Polizeibeamte durch Anfahren verletzt haben

Dem 39-Jährigen wird vorgeworfen, seinen Wagen nun wieder in Bewegung gesetzt zu haben, während die Beamten noch zur Hälfte in seinem Saab hingen. Den Männern gelang es schließlich, "den Schalthebel auf 'Parken' zu stellen und den Fahrzeugschlüssel aus dem Zündschloss zu entfernen", heißt es weiter. Beide Polizisten hätten "diverse Prellungen" erlitten. Inwiefern der Angeklagte verletzt wurde, ist nicht bekannt.

Ob die Beamten uniformiert und in einem Streifenwagen unterwegs waren oder ob es sich um zivil gekleidete Fahnder in einem Provida-Fahrzeug handelte, ist ebenfalls unklar. Die Hauptverhandlung beginnt am Donnerstag, den 5. Januar 2023.

( josi )

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