Drei Bewaffnete sind in ein Juweliergeschäft in der Hamburger Innenstadt eingedrungen. Flüchteten sie mit E-Scootern?

  • Drei Unbekannte haben am Dienstag einen Juwelier in der Hamburger City überfallen
  • Sie flüchteten mit einer Millionenbeute und benutzten dabei möglicherweise E-Scooter
  • Die Polizei hat eine Täterbeschreibung herausgegeben und sucht Zeugen

Hamburg. Sie kamen mit Vorschlaghämmern und einer Schusswaffe: Der Juwelier H. Spliedt in der Hamburger Innenstadt ist am späten Dienstagnachmittag überfallen worden. Nach Angaben der Polizei wurden „vor allem Uhren höheren Wertes“ geraubt. Er soll nach unbestätigten Informationen bei mehr als zwei Millionen Euro liegen.

Die Polizei gehe von drei Tätern aus. Eine Großfahndung nach ihnen blieb am Dienstagabend erfolglos.

Polizei Hamburg: Millionenraub bei Juwelier in der City

Nach ersten Informationen waren sie kurz vor Ladenschluss gegen 17.34 Uhr in das Geschäft in der Neuen ABC-Straße eingedrungen. Angaben vor Ort zufolge haben die maskierten Täter mit zwei Vorschlaghämmern Vitrinen zertrümmert und hochwertige Schmuckstücke und Luxusuhren entwendet.

Einer der Täter hatte bei dem Überfall eine Schusswaffe bei sich, mit der er einen 33 Jahre alten Verkäufer im Geschäft bedrohte, während die beiden Komplizen den Schmuck aus Vitrinen und Schaufenster nahmen.

Einem zweiten Verkäufer (39) sei es bereits zu Beginn des Überfalls gelungen, sich zurückzuziehen und die Polizei zu alarmieren. Für seinen 33-jährigen Kollegen sei vorsorglich ein Rettungswagen alarmiert worden. Verletzt wurde bei dem Überfall niemand, so die Polizei.

Flüchteten Uhrenräuber mit E-Scootern?

Es gebe Hinweise darauf, dass die Täter über ABC-Straße und Fuhlentwiete in Richtung des Axel-Springer-Platzes und des S-Bahnhofs Stadthausbrücke geflüchtet sind. „Zeitweise haben sie dazu möglicherweise auch E-Scooter benutzt“, sagte Polizeisprecher Florian Abbenseth.

Die Fahndung erstreckte sich am Abend über den gesamten Innenstadtbereich, unter anderem kam ein Personenspürhund zum Einsatz, der eine Spur bis zum U-Bahnhof Rödingsmarkt verfolgen konnte. Am Bahnsteig verlor sich die Spur.

Dafür wurden schwarze Gummihandschuhe sichergestellt, die nun untersucht werden, zusätzlich wurden Videoaufnahmen der Überwachungskameras der Haltestelle angefordert. Parallel sicherten Ermittler in den Räumen des Juweliers Spuren.

Bis zum späten Abend konnten aber keine verdächtigen Personen festgenommen werden. Nach etwa dreieinhalb Stunden der Fahndung, die „ohne besondere Ergebnisse“ verlief, wurde die Suche nach den Tätern vorerst beendet.

Kurz vor Ladenschluss drangen drei Täter in das Geschäft ein.
Kurz vor Ladenschluss drangen drei Täter in das Geschäft ein. © Michael Arning

Polizei Hamburg bittet nach Überfall auf Juwelier um Zeugenhinweise

Das ermittelnde Raubdezernat hofft nun auf Zeugenhinweise. Der Täter mit der Schusswaffe werde als schlank und dunkel bekleidet beschrieben. Unter anderem soll er eine schwarze Mütze und eine dunkle Daunenjacke getragen haben.

Die beiden Komplizen sollen mit schwarzen Daunenjacken bekleidet gewesen sein und wurden als sehr schlank beschrieben. Hinweise nimmt die Polizei unter Telefon 040 4286-56789 und in allen Dienststellen entgegen.

Polizei Hamburg: Juweliere und Luxus-Boutiquen werden immer wieder Opfer

In den vergangenen Wochen kam es immer wieder zu Überfällen und Einbrüchen in Luxusboutiquen und bei Juwelieren. Unter anderem wurden Luxus-Uhren im Wert von mehr als zwei Millionen Euro erbeutet. In einem anderen Fall drangen die Täter mit einem gestohlenen Pkw in die Chanel-Boutique am Neuen Wall ein.

Ein Überfall auf einen Juwelier im Alstertal-Einkaufszentrum Anfang Dezember schlug hingegen fehl: Die unter anderem mit einer Axt bewaffneten Täter flüchteten ohne Beute, offenbar auf Fahrrrädern. Auch damals waren es drei maskierte Männer.

H. Spliedt dürften die Täter mit Bedacht ausgesucht haben: Das auf hochwertige Uhren spezialisierte Geschäft hat seinen Firmensitz in Kampen auf Sylt, im Netz wirbt man mit Luxusmarken wie Breitling, Chopard und Audemars Piguet.