Spendeninitiative

Wie der SC Poppenbüttel arme Hamburger unterstützt

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Wolfgang Haumüller hält Sozialarbeiten für einen Sportverein für besonders wichtig.

Wolfgang Haumüller hält Sozialarbeiten für einen Sportverein für besonders wichtig.

Foto: Andreas Laible

Der Hamburger Sportverein will Obdachlosen helfen – ganz bewusst erst nach Weihnachten. Über die besondere Spendenaktion.

Hamburg.  Spendenaktionen kurz vor Weihnachten gibt es viele. Aber eine Aktion, die sich gezielt auf die Zeit kurz nach dem Fest und dem Jahreswechsel richtet, die ist eher selten. Eine solch seltene Aktion startet nun der SC Poppenbüttel. Der Verein unterstützt mit einer großen Spendeninitiative in Kooperation mit der Aktion „Social Projekt … wir helfen Obdachlosen“ Wohnungslose in ganz Hamburg.

„Alle Menschen konzentrieren sich immer auf das Weihnachtsfest. Dass Menschen aber auch danach Hilfe brauchen, wird oft vergessen“, sagt Wolfgang Haumüller, Geschäftsführer des SC Poppenbüttel. „Genau deshalb fanden wir die Aktion so schön. Das passt irgendwie zu uns.“

SC Poppenbüttel will Obdachlosen Fest bescheren

Anfang Februar wollen er und die Vereinsmitglieder nun den Obdachlosen ein zweites Fest bescheren. Bereits seit einigen Tagen sammelt der Geschäftsführer gemeinsam mit seinen Kollegen für die Aktion. Zum einen brauche der Verein Sachspenden wie Isomatten, Zelte, warme Schlafsäcke oder Hygieneartikel. Wichtig sei auch Hundefutter, so Haumüller. Zum anderen hoffen die Macher auf finanzielle Zuwendungen. Von den Geldspenden sollen dann Anfang des Jahres haltbare Lebensmittel und andere notwendige Dinge gekauft werden. Wichtig ist Haumüller allerdings zu betonen: „Kleiderspenden werden gar nicht benötigt.“

Der engagierte Geschäftsführer berichtet, dass die Hilfsinitiative bisher recht schleppend angelaufen sei. „In diesen Zeiten ist es gar nicht einfach“, sagt Haumüller. Zum einen würden sich die Menschen vor allem auf die Vorweihnachtszeit konzentrieren. Dazu komme, dass viele Hamburgerinnen und Hamburger derzeit selbst mit den hohen Energiekosten und den gestiegenen Preisen zu kämpfen hätten.

„Diese Menschen brauchen doch dringend Hilfe"

Andere würden sich für die Menschen in der Ukraine engagieren oder für die Geflüchteten. Er und seine Kollegen werden sich aber davon nicht abhalten lassen, ganz im Gegenteil. „Diese Menschen brauchen doch dringend Hilfe. Ganz egal, wie es um sie herum gerade aussieht.“

Anfang Februar will Haumüller dann mit den Helfern von „Social Projekt ... wir helfen Obdachlosen“ durch die ganze Stadt fahren und die Spenden verteilen. Ihm ist es wichtig, dass die Hilfsgüter nicht nur abgegeben werden. „Dieses Projekt zeichnet sich durch den persönlichen Kontakt zu den Wohnungslosen aus. Deshalb fanden wir es so unterstützenswert.“

„Es ist wichtig, ein Zeichen zu setzen"

Die Helferinnen und Helfer suchen die Menschen dort auf, wo sie leben. Die Obdachlosen sollen nicht zu irgendwelchen Treffpunkten kommen müssen. Deshalb wolle auch er unbedingt mitfahren. „Es ist wichtig, ein Zeichen zu setzen. Den Männern und Frauen zu sagen: Ihr seid nicht alleine.“ Ein paar nette Worte hier, ein Gespräch dort, das sei das Ziel. Und dann natürlich praktische Hilfe mittels der Spenden.

Der SC Poppenbüttel hat bereits in der Vergangenheit immer wieder besondere Aktionen im Stadtteil und darüber hinaus gestartet. „Wir vertreten die Auffassung, dass ein Sportverein mehr machen muss, als nur Sportangebote zu bieten“, so Haumüller. „Wir sehen uns als Teil unseres Stadtteils. Wollen hier aktiv mitgestalten.“ Nicht umsonst bezeichne er den SC Poppenbüttel immer wieder als Verein mit Herz. So unterstützten die Mitglieder bereits vor Jahren Obdachlose in Hamburg.

SC Poppenbüttel will langfristig helfen

In den Corona-Lockdowns riefen Haumüller und seine Kollegen in der Geschäftsstelle dann einen Einkaufsservice für diejenigen ins Leben, die Schwierigkeiten hatten, alleine einkaufen zu gehen. „Wir helfen euch“, stand auf den Flyern, die das Angebot vorstellten. Bis heute existiert dieser Service. Einige wenige Menschen aus dem Stadtteil würden ihn gerne beanspruchen. „Dadurch sind wirklich tolle enge Kontakte entstanden, genau das wollten wir erreichen.“ Auch die Obdachlosenhilfe soll nach der Aktion Anfang Februar nicht enden. „Wir werden dranbleiben“, verspricht Haumüller. Doch nun heiße es erst einmal sammeln, sammeln, sammeln. Damit in zwei Monaten möglichst viele Hilfsgüter verteilt werden könnten.

Wer helfen möchte, kann Sachspenden in der Geschäftsstelle des SC Poppenbüttel, Bültenkoppel 1, abgeben. Es wird darum gebeten, vorher per E-Mail (an geschaeftsstelle­@scpoppenbuettel.de) oder telefonisch (unter 040/61 16 39 09) Kontakt aufzunehmen, damit de Über­gabe reibungslos klappt und niemand vor verschlossenen Türen steht.

Dazu hat der SC Poppenbüttel ein Spendenkonto eingerichtet (Hamburger Sparkasse, Sportförderung für Jung und Alt des SC Poppenbüttel, DE33200505501217149424, IBAN HASPDEHHXXX). Spenden können von der Steuer abgesetzt werden.

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