Kiel (dpa/lno). Statt Maskenpflicht für Bus und Bahn nur noch Empfehlungen? So könnte es 2023 im Norden aussehen. Doch die Entscheidung steht noch aus, anders als in zwei anderen Ländern. Die Regierung will vor Weihnachten die neuen Regeln verkünden.

Auch in Schleswig-Holstein bahnt sich ein Ende der bis Jahresende befristeten Maskenpflicht in Bus und Bahn als Corona-Schutzmaßnahme an. „Derzeit ist die Situation nicht ausreichend als Begründung für eine Verlängerung der Maskenpflicht im ÖPNV“, erklärte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums am Dienstag. Über die Regelungen für das neue Jahr werde noch vor Weihnachten informiert. Die Landesregierung will die Corona-Lage mit Experten Anfang nächster Woche erörtern. Danach soll über das weitere Vorgehen entschieden werden.

Bayern und Sachsen-Anhalt lassen die Maskenpflicht für Bus und Bahn noch in dieser Woche auslaufen. Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hatte vor drei Wochen das Ziel verkündet, die bis Jahresende befristete Maskenpflicht in Bus und Bahn nicht zu verlängern. Er wolle dafür im Gespräch mit den anderen Ländern möglichst eine einheitliche Regelung erreichen.

Das Land habe dafür in der Gesundheitsministerkonferenz geworben; allerdings sei das Meinungsbild bedauerlicherweise nicht einheitlich ausgefallen, erläuterte der Kieler Ministeriumssprecher. In der Diskussion habe Schleswig-Holstein darauf hingewiesen, dass das Coronavirus auf eine durch Impfung und/oder Infektion weitgehend immunisierte Bevölkerung trifft. Damit gingen überwiegend mildere Krankheitsverläufe einher.

Zur Rechtfertigung von Corona-Schutzmaßnahmen wie einer Maskenpflicht könne man nicht Influenza, RS-Viren und ähnliche Erkrankungen heranziehen, erläuterte der Sprecher. Dies seien aber die aktuell dominierenden Erkältungserkrankungen. Es gelte gilt weiter der Grundsatz „So viel Normalität wie möglich, so viel Schutz wie nötig“.

Am 17. November war im Norden die generelle Isolationspflicht für positiv auf Corona getestete Personen entfallen. Das Land hatte sich mit Bayern, Baden-Württemberg und Hessen auf diesen weiteren Schritt in Richtung Normalität geeinigt.