Hamburg (dpa/lno). Das deutsche Hockey-Jahr endet mit einer Heim-EM in der Halle. Franzisca und Tobias Hauke sowie Janne Müller-Wieland und Lisa Altenburg wollen ihre internationalen Karrieren mit einem Titel abrunden.

Bei der Hallenhockey-EM in Hamburg geht es um zwei Titel, aber auch um pure Emotionen. Denn gleich vier deutsche Titelsammler, die zusammen mehr als 1000 Länderspiele für Deutschland auf dem Buckel haben, nehmen vor heimischer Kulisse Abschied von der großen Hockey-Bühne. In Janne Müller-Wieland (Uhlenhorster HC), Lisa Altenburg (Club an der Alster) sowie Franzisca Hauke und deren Bruder Tobias Hauke (beide Harvestehuder THC) beendet ein Quartett aus der Hansestadt beim Turnier von Mittwoch bis Sonntag in der Sporthalle Hamburg die internationale Karriere.

„Es ist für mich ein tolles Gefühl, in meiner Stadt vor heimischen Fans noch mal ein solches Championat spielen zu dürfen“, betonte Tobi Hauke, der mit 369 Einsätzen deutscher Rekordnationalspieler ist. Der 35 Jahre alte Olympiasieger von 2008 und 2012 sowie -Dritter von 2016 war auch unter dem Hallendach (WM 2007 und 2011, EM 2012) erfolgreich und könnte seine Trophäensammlung um einen Titelgewinn erweitern.

Anders als die Herren, die nach der EURO im Januar 2023 die Feld-WM in Indien bestreiten und daher in Hamburg mit einem verstärkten Nachwuchsteam antreten, wollen die Damen mit dem A-Team in der Hansestadt „Vollgas geben“, wie Bundestrainer Valentin Altenburg ankündigte. „Wir wollen den deutschen und internationalen Hockey-Fans etwas bieten!“ Die jeweils sechs besten Damen- und Herren-Hallenteams des Kontinents sind dabei.

Die Idee, auch dem Top-Trio der Damen kurz vor Weihnachten einen würdigen Abschied vor eigenem Anhang zu bescheren, findet er charmant. „Schön, dass alle drei sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen“, meinte Altenburg. „Ich freue mich wie ein Kind darauf, noch mal mit den Mädels zu spielen. Und das auch noch in meiner Heimatstadt. Es ist schön, dass ich meine Karriere in Hamburg abschließen kann“, sagte die langjährige Spielführerin und UHC-Akteurin Janne Müller-Wieland (36), die mittlerweile mit Ehefrau Sarah und dem anderthalbjährigen Sohn Jonti in London lebt.

Die DHB-Damen messen sich in der Vorrunde mit der Türkei, Österreich, der Ukraine, Niederlande und Tschechien. Die deutschen Herren haben es zunächst mit Belgien, den Niederlanden, der Schweiz, Österreich und Tschechien zu tun. Die Endspiele finden am Samstag (15.35 Uhr) bei den Damen und am Sonntag (14.00 Uhr) bei den Herren statt.

Titelverteidiger sind die deutschen Herren. Sie hatten 2020 unter dem jetzigen Damen-Coach Valentin Altenburg und Johannes Schmitz mit einem zum Großteil aus Junioren bestehenden Team den EM-Titel geholt. Die DHB-Damen waren vor zwei Jahren im Halbfinale am späteren EM-Champion Belarus gescheitert und am Ende lediglich Vierte geworden.