Kiel (dpa/lno). Mit einem Bündel von Maßnahmen wollen SPD und SSW das Unterrichtsfach Mathematik in Schleswig-Holstein stärken. Beide Oppositionsfraktionen brachten dazu einen gemeinsamen Antrag für die nächste Landtagssitzung ein. „Mathe muss nicht wehtun und man muss Mathe auch nicht als Selektionsinstrument verwenden“, sagte der SPD-Bildungsexperte Martin Habersaat am Montag bei der Vorstellung der Initiative. „Der Stress muss weg“, forderte er, und er betonte: „Auch Mädchen können Mathe“. Im Übrigen gingen die Leistungen weniger auseinander als die Selbsteinschätzungen.

Mit einem Bündel von Maßnahmen wollen SPD und SSW das Unterrichtsfach Mathematik in Schleswig-Holstein stärken. Beide Oppositionsfraktionen brachten dazu einen gemeinsamen Antrag für die nächste Landtagssitzung ein. „Mathe muss nicht wehtun und man muss Mathe auch nicht als Selektionsinstrument verwenden“, sagte der SPD-Bildungsexperte Martin Habersaat am Montag bei der Vorstellung der Initiative. „Der Stress muss weg“, forderte er, und er betonte: „Auch Mädchen können Mathe“. Im Übrigen gingen die Leistungen weniger auseinander als die Selbsteinschätzungen.

Konkret fordern SPD und SSW mehr Ressourcen für Grundschulen für den Mathe-Unterricht, ohne zeitgleich die Erteilung von mehr Stunden anzuordnen. Schulen soll auch die Möglichkeit offenstehen, Stunden doppelt zu besetzen, mathematische Grundkompetenzen in jahrgangs- oder fächerübergreifenden Projekten zu fördern oder mehr Zeit der Lehrkräfte für Kinder mit den größten Schwierigkeiten einzusetzen. Beide Fraktionen verlangen auch eine Verständigung mit den Hochschulen über Leitlinien für zeitgemäße Methodik und Didaktik. Die eingesetzten Lernmaterialien sollen kritisch überprüft werden.

Ein Hintergrund: Im jüngsten Bildungstrend waren die Mathe-Leistungen im 2021 im Vergleich zu 2016 am Ende der 4. Klasse im Norden deutlich gesunken. Mehr als 14 Prozent der Lehrkräfte an den Grundschulen haben keine abgeschlossene Lehramtsausbildung.

„Mathe ist der Grundstock für logisches Denken“, sagte die SSW-Bildungspolitikerin Jette Waldinger-Thiering. Leider werde das Fach oft fachfremd unterrichtet. Wichtig sei es auch, den Beruf des Grundschullehrers attraktiver zu gestalten. Waldinger-Thiering verwies wie Habersaat auf eine hohe Belastung dieser Lehrer und darauf, dass Hamburg Schleswig-Holstein bei der Erhöhung der Besoldungsstufe auf A13 überhole. Im nördlichsten Bundesland dauere dies in kleinen Schritten noch bis 2026.