Lübeck (dpa/lno). Die Eisarschregatta in Lübeck hat unter Seglern Kultstatus. Beim Kampf um einen nicht ganz ernst gemeinten Pokal geht manch ein Teilnehmer im eiskalten Wasser baden.

Nach zwei Jahren Pause haben sich Segelbegeisterte am Samstag in Lübeck wieder zur traditionellen Eisarschregatta auf dem Fluss Wakenitz versammelt. Dabei segelten Erwachsene in kleinen, Optimisten genannten Jollen für Kinder und Jugendliche, auf einem Dreieckskurs um die Wette. Matthias Düwel setzte sich dabei gegen Nikolaus Mattig (beide Hamburg) durch. Als beste Frau im Feld der 55 Teilnehmer zwischen 21 und 83 Jahren platzierte sich Renate Schröder aus Lübeck auf dem siebten Platz. Frauen sind seit 2019 zugelassen - nach jahrelangem Streit. Der Gewinner erhielt einen Pokal in Form einer rosaroten Nachbildung eines Kinderpopos.

Entstanden ist die Regatta, die traditionell immer am ersten Dezemberwochenende stattfindet, im Jahr 1969 als Schnapsidee. Seither ist sie nach Angaben der Veranstalter nur sechs Mal ausgefallen. Da verhinderten Eisgang, Flaute oder die Corona-Pandemie den Wettkampf. Als schwierigstes Manöver gilt nach Angaben von Organisator Jan Stemmler das Einsteigen in die kleinen Boote in voller Montur. Manch ein Teilnehmer lande dabei im Wasser, was auch den Namen der Regatta erkläre. Stemmler zeigte sich nach der Veranstaltung glücklich. Es sei großartig, „dass wir nach zwei Jahren Corona-Pause endlich wieder loslegen konnten“.