Kiel (dpa/lno). Angehörige sind der größte Pflegedienst in Schleswig-Holstein. Wegen der großen Belastung will die SPD die Helfenden besser unterstützen. Mit den Forderungen wird sich bald der Landtag befassen.

Die SPD will pflegende Angehörige von Hilfsbedürftigen in Schleswig-Holstein besser unterstützen. Einen Antrag dazu hat die Landtagsfraktion für die Parlamentssitzung in zwei Wochen eingebracht. „Der Großteil pflegebedürftiger Menschen wird zuhause gepflegt, die meisten ausschließlich oder teilweise von Angehörigen“, erläuterte die pflegepolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Birte Pauls. Die körperliche und psychische Belastung sei oft enorm.

„Pflegende Angehörige benötigen fachliche Unterstützung durch ambulante oder teilstationäre Angebote“, sagte Pauls. „Entlastungsmöglichkeiten wie Tages-, Nacht- und Kurzzeitpflege müssen verbessert und ausgebaut werden.“ Der Ausbau von Tages-, Nacht- und Kurzzeitpflegeplätzen sei für alle Altersgruppen bedarfsgerecht zu organisieren und zu unterstützen, heißt es in dem SPD-Antrag. Die Landesregierung solle regelmäßige, regionale Pflegekonferenzen durchführen, um gemeinsam mit den Kreisen und kreisfreien Städten eine bedarfsgerechte Pflegeinfrastruktur sicherzustellen und rechtzeitig Versorgungslücken zu erkennen. Die Pflegestützpunkte müssten weiter personell gestärkt werden. „Für eine Pflege in gewohnter Umgebung ist eine Stärkung der niedrigschwelligen Angebote vor Ort unabdingbar“, heißt es weiter in dem SPD-Antrag. Die tarifliche Entlohnung der Pflegefachkräfte und die Tätigkeit ambulanter Pflegedienste müssten ausreichend finanziert sein, damit die Pflegedienste wirtschaftlich arbeiten können und keine Versorgungslücken besonders im ländlichen Raum entstehen.