Kiel (dpa/lno). Corona und Inflation setzen den Krankenhäusern in Schleswig-Holstein wirtschaftlich stark zu. Hilfe vom Bund ist nach Überzeugung der Krankenhausgesellschaft nötig.

Die finanzielle Lage vieler Kliniken in Schleswig-Holstein hat sich nach Einschätzung der Landes-Krankenhausgesellschaft in den vergangenen Wochen weiter verschlechtert. „Die Situation der Krankenhäuser ist bundesweit genau wie in Schleswig-Holstein extrem angespannt“, sagte Geschäftsführer Patrick Reimund der dpa. Beispiele seien die Diako in Flensburg in einem Schutzschirmverfahren und die Imland-Klinik im Kreis Rendsburg, bei der im kommenden Jahr mit einer Unterdeckung von mehr als 40 Millionen Euro gerechnet werde. „Von vielen anderen großen Krankenhäusern hören wir, dass die Wirtschaftspläne für das kommende Jahr im Moment auf zweistellige Minusmillionenbeträge hinauslaufen.“

Als ein Grund nannte Reimund die langfristigen Folgen der Corona-Pandemie. Darauf kämen jetzt noch die Kostenexplosion bei Energie und die allgemeine Preissteigerung, die nicht refinanziert werden. Zwar sei aus der Politik inzwischen der Betrag von sechs Milliarden Euro für die Krankenhäuser genannt worden. Das Geld sei aber noch nicht geflossen und es sei auch nicht klar, wann und wie es fließen werde. „Es tut sich ein bisschen was, aber es ist noch nicht konkret und es ist nicht wirklich zielführend“, sagte Reimund.