Hamburg. Traurig, aber wahr: Eine Tunesierin erwähnt ihren Namen. Danach wird sie wüst beleidigt, körperlich attackiert und mit dem Tod bedroht.

Hamburg geht seit vielen Jahren erfolgreich gegen Rassismus vor. Die Stadt steht für Vielfalt und Weltoffenheit. Doch so ganz verhindern lassen sich einzelne fremdenfeindliche Vorfälle dann eben doch nicht, wie ein Fall vom vergangenen Sonntag zeigt, als eine 23 Jahre alte Tunesierin Opfer von Rassismus wurde.

Nach Angaben der Polizei wurde die Frau in der Innenstadt mutmaßlich xenophob beleidigt und anschließend bedroht. Sie war gegen 10 Uhr vormittags in der Neustadt unterwegs und erwähnte ihren Nachnamen während eines Telefonats.

Ein offenbar aufmerksam zuhörender Mann im Alter zwischen 55 und 60 Jahren bekam mit, dass ihr Name nicht so deutsch klang, wie er sich das offenbar gewünscht hätte.

Rassismus in Hamburg? Mann droht Tunesierin mit Tod

Den bisherigen Erkenntnissen zufolge soll der Mann zunächst über den hohen Ausländeranteil in der (deutschen) Bevölkerung geschimpft haben, ehe er die Tunesierin aufgefordert haben soll, in ihr Land zurückzukehren. Doch damit nicht genug: „Er stieß sie gegen eine Wand und bedrohte sie mit dem Tod“, teilte Polizeisprecher Sören Zimbal mit.

Danach ließ der Mann von der 23-Jährigen ab und ging zu Fuß in Richtung U-Bahnhof Stephansplatz. Das mutmaßliche Opfer verlor ihn vorerst aus den Augen, entdeckte ihn jedoch fast zwei Stunden später gegen 12:50 Uhr erneut in der Nähe des U-Bahnhofs und informierte die Polizei. Eine umgehend eingeleitete Fahndung nach dem Mann verlief jedoch ohne Erfolg.

Frau beleidigt und attackiert: Zeugen gesucht

Nun bittet die Polizei um die Mithilfe der Bevölkerung. Benötigt werden vor allem Hinweise über den Aufenthaltsort des Mannes, der wie folgt beschrieben wird:

  • circa 1,75 Meter groß,
  • längere, dunkelgraue Haare,
  • zum Tatzeitpunkt bekleidet mit einer dunklen Jeans, einer dunklen Jacke und einer dunkelgrauen Mütze.
  • Der Mann führte einen dunkelbraunen Rucksack mit beigefarbenem Boden mit sich.

Die Polizei bittet Zeugen, sich beim Hinweistelefon unter der Telefonnummer 040 4286 56789 oder einer beliebigen Polizeidienststelle zu melden.

Die zuständige Staatsschutzabteilung (LKA 73) hat die weiteren Ermittlungen übernommen.