Hamburg (dpa/lno).

Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne) hat sich kritisch über das Islamische Zentrum Hamburg (IZH) geäußert. «Die Beteiligung des IZH an den Verträgen der Stadt mit den islamischen Religionsgemeinschaften ist aus meiner Sicht nicht mehr denkbar», sagte Fegebank dem Magazin «Der Spiegel». «Das IZH ist der Gegenpol zu unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung. In Iran sieht man täglich, wofür das Mullah-Regime steht: Repression und Missachtung der Menschenrechte», sagte Fegebank weiter. Forderungen, das IZH zu schließen, bezeichnete Fegebank als «eine verständliche Reaktion».

Das Islamische Zentrum Hamburg, das die Blaue Moschee an der Alster betreibt, wird vom Landesamt für Verfassungsschutz als Außenposten des Irans in Europa betrachtet.

Nach den Protesten im Iran hatten in den vergangenen Tagen hunderte Menschen für die Schließung des Islamischen Zentrums demonstriert. Aufgerufen zu den Demonstrationen hatten unter anderem die Kulturbrücke Hamburg mit ihrer Initiative International Women in Power und der Verein Säkularer Islam Hamburg. Sie forderten außerdem die Aussetzung der Staatsverträge mit dem Islamverband Schura.

Vor einigen Tagen verfassten Dutzende Migrantenverbände, Wissenschaftlerinnen und Politiker verschiedener Parteien einen offenen Brief an den Hamburger Senat. Darin heißt es: «Die Zusammenarbeit mit einer extremistischen Institution ist eine Zumutung für eine demokratische Stadtgemeinschaft und eine Gefährdung der inneren Sicherheit.» Das IZH dürfe kein Partner der Stadt bleiben.

Das Islamische Zentrum gehört nach wie vor der Schura an, dem Rat der islamischen Gemeinschaften in Hamburg. Dieser kooperiert mit der Stadt und gestaltet den Religionsunterricht an den Schulen mit. Im Moment berate eine Schiedskommission «über den weiteren Verlauf und Verbleib des IZHs«», heißt es bei der Schura.