Kiel (dpa/lno). Die Ausweisung von Kriminalitäts-Hotspots als «gefährlicher Ort» hat sich bewährt, sagt die Polizei. Derzeit gibt es in Schleswig-Holstein neun solcher befristeter Zonen. Dort haben Beamte mehr Möglichkeiten.

Die Polizei in Schleswig-Holstein hat derzeit neun Bereiche im Norden als örtlich begrenzte «gefährliche Orte» eingestuft. Die Ausweisung gefährlicher Orte habe sich bewährt, «um früh, konsequent und proaktiv polizeiliche Kontrollmaßnahmen durchführen und somit örtlich eng begrenzten Kriminalitäts- oder Gefahrenlagen wirksam begegnen zu können», sagte ein Sprecher des Landespolizeiamts der Deutschen Presse-Agentur. «Dieses Instrument ist somit ein wichtiger Faktor für die objektive und subjektive Sicherheit in den betroffenen Bereichen sowie ein effektiver Baustein zur Prävention von Straftaten.»

Wenn die Polizei einen Ort als gefährlich einstuft, darf sie laut Landesverwaltungsgesetz ohne Anfangsverdacht einer Straftat oder einer konkreten Gefahrenlage vorbeugend Menschen anhalten, sie durchsuchen und Personalien feststellen.

In den vergangenen Jahren hatte die Polizei mehrfach Bereiche befristet als «gefährlicher Ort» ausgewiesen, beispielsweise den Marktplatz in Preetz (Kreis Plön). Dort hatten zuvor Straftaten und Gewalt besonders durch Jugendliche und Heranwachsende zugenommen. Früheren Angaben der Polizei zufolge entschärfte sich die Situation in der Folgezeit deutlich, es wurden Straftäter ermittelt.

Aktuell ist seit Ende August der Rencks Park in Neumünster von der Polizei als «gefährlicher Ort» ausgewiesen. Im Bereich des Parks sei es zu einer spürbaren Häufung von Fällen von Raub und weiterer Diebstähle gekommen.