Hamburg (dpa/lno).

Mehrere Tausend Menschen haben am Samstag in Hamburg bei Protestveranstaltungen gegen das Herrschaftssystem und die systematische Diskriminierung von Frauen im Iran demonstriert. Teilnehmer riefen am Nachmittag «Weg, weg, weg - Mullahs müssen weg» und «Frauen, Leben, Freiheit». Alle Veranstaltungen seien friedlich verlaufen, sagte ein Sprecher des Lagezentrums. Ein Einsatzleiter der Polizei vor Ort sprach von 4000 Teilnehmern der Demonstration auf der Mönckebergstraße.

Bereits am Vormittag hatte es in Hamburg auf dem Rathausmarkt eine Protestaktion gegeben. Teilnehmer legten dort Plakate und eine Perücke mit roter Farbe auf den Boden. Eine Frau hielt ein Schild mit einem Bild einer Frau und der Aufschrift «Woman - Life - Freedom» in Händen.

Auslöser der derzeitigen Proteste ist der Tod der 22 Jahre alten Mahsa Amini. Sie war im Iran von der Sittenpolizei wegen eines Verstoßes gegen die strenge islamische Kleiderordnung festgenommen worden. Was genau mit Amini nach ihrer Festnahme geschah, ist unklar. Bekannt ist, dass sie zunächst ins Koma fiel und am 16. September in einem Krankenhaus starb. Kritiker werfen der Moralpolizei vor, Gewalt angewendet zu haben. Die Polizei weist die Vorwürfe zurück.