Dömitz/Schwerin (dpa/mv).

Die Ausweisung und Gestaltung des mittleren Elbtals als Unesco-Biosphärenreservat hat sich nach den Worten von Mecklenburg-Vorpommerns Umwelt- und Agrarminister Till Backhaus (SPD) als großer Erfolg erwiesen. «Diese fünf Bundesländergrenzen überschreitende, umfassende Einbeziehung eines großen Stromauen-Ökosystems in ein Biosphärenreservat ist in Deutschland einzigartig», sagte Backhaus am Freitag in Dömitz (Landkreis Ludwigslust-Parchim) anlässlich einer Festveranstaltung zum 25-jährigen Bestehen des Schutzgebietes.

Zahlreiche Renaturierungen und Naturschutzprojekte habe es entlang der Elbe und an ihren Nebenflüssen gegeben. «In keinem anderen Biosphärenreservat wurden so viele Naturschutzgroßprojekte durchgeführt wie hier», betonte der SPD-Politiker. Neben dem Natur- wurde damit häufig auch der Hochwasserschutz verbessert.

Ende 1997 war das länderübergreifende Biosphärenreservat «Flusslandschaft Elbe» von der Unesco, der Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur, anerkannt worden. Es erstreckt sich über 400 Kilometer entlang der Mittelelbe, umfasst 282 250 Hektar und ist laut Backhaus damit das größte im Binnenland gelegene Biosphärenreservat Deutschlands. Anlässlich des Jubiläums unterzeichneten die Länder Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein eine Vereinbarung, auch künftig gemeinsam für den Erhalt «dieses einzigartigen Biotops» zu sorgen.

Nach Überzeugung von Brandenburgs Umweltminister Axel Vogel (Grüne) ist an der Elbe etwas gelungen, was seinesgleichen suche: «Die Begründung eines neuen Auenwaldes im Rahmen der größten Deichrückverlegung Deutschlands.» Er habe die Umsetzung am «Bösen Ort» bei Lenzen miterlebt. «Es ist noch heute beeindruckend, wie die Natur sich den Raum zurückgeholt hat», sagte Vogel laut Mitteilung. Die Region sei zu einem «Hotspot der Artenvielfalt» geworden und damit auch zu einem beliebten Ziel für Naturinteressierte.

Die Flusslandschaft Elbe zeige, wie Naturschutz über Ländergrenzen hinweg zum Erfolgsmodell werden könne, erklärte Sachsen-Anhalts Umweltstaatssekretär Steffen Eichner (SPD). An der Elbe seien große Rückzugsgebiete für viele wertvolle Tier- und Pflanzenarten entstanden, die es zu erhalten gelte.

Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD) erinnerte daran, dass vielfältige Interessen zu berücksichtigen gewesen sein. «Auch deshalb bin ich dankbar für das Unesco-Biosphärenreservat und die Länder-Arbeitsgemeinschaft, die Zusammenarbeit und Austausch ermöglichen», sagte er. Nach den Worten der Umwelt-Staatssekretärin Katja Günther (Grüne) aus Schleswig-Holstein bieten die typischen Fluss- und Auenstrukturen der Elbe Pflanzen und Tieren wertvolle Schutz- und Lebensräume inmitten einer jahrhundertealten Kulturlandschaft. «Damit leistet das Biosphärenreservat einen wertvollen Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt und zur Bewahrung eines einzigartigen Lebens- und Kulturraums», sagte sie.