Hamburg.

Lieder über den Frieden, die Ukraine-Flagge auf dem Roten Teppich und ein ukrainisches Filmfest zu Gast in Hamburg - politisch wie eh und je ist das Filmfest Hamburg in seine 30. Ausgabe gestartet. «So sehr wie ich mich über den ukrainischen Besuch freue, so traurig macht es mich. Denn in welchen Zeiten leben wir denn, dass ein Filmfestival auf der Flucht sein muss», sagte Festivalleiter Albert Wiederspiel zu Beginn des Filmfestes am Donnerstag in Hamburg. Das Filmfest Hamburg ist in diesem Jahr wegen des russischen Angriffskrieges in der Ukraine Gastgeber für das ukrainische Molodist-Filmfestival aus Kiew, das seine nationalen Wettbewerbsteilnehmer präsentieren wird.

«Das ist ein starkes Zeichen der Verbundenheit und ein Signal für Demokratie und Freiheit in Europa», sagte Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) zur Eröffnung. Umrahmt wurden die Worte von Wiederspiel und Tschentscher von ergreifenden Liedern über Krieg und Frieden des US-amerikanischen Sängers Daniel Kahn.

Eröffnungsfilm war schließlich die Weltpremiere von «Wir sind dann wohl die Angehörigen» von Hans-Christian Schmid über die Entführung des Publizisten und Zigaretten-Erben Jan Philipp Reemtsma aus der Sicht seines Sohnes. Es ist eine von 22 Weltpremieren auf dem Filmfest Hamburg. In den übrigen neun Tagen werden mehr als 110 ausgewählte Langfilme aus rund 60 Ländern in den fünf Festival-Kinos gezeigt. Etwa 280 Vorstellungen sind geplant.

Auf dem Programm stehen auch wieder zahlreiche Streifen, die bereits erfolgreich auf den Filmfestivals in Cannes, Locarno, Venedig und Kopenhagen liefen. Auf den Roten Teppichen des Filmfestes werden entsprechend namhafte Regisseurinnen und Regisseure sowie Schauspielerinnen und Schauspieler erwartet, darunter Fatih Akin, Iris Berben, Sunnyi Melles, Mika Kaurismäki und Lars Eidinger.

Bereits am Eröffnungsabend waren viele deutsche Schauspieler gekommen. So standen Peter Lohmeyer, Barbara Auer, Fabrian Hinrichs, Hannelore Hoger, Justus von Dohnanyi, Adina Vetter, Hermine Huntgeburth und Hans-Christian Schmid auf dem Roten Teppich des Cinemaxx-Kinos am Bahnhof Hamburg-Dammtor.