Hamburg (dpa/lno).

Knapp ein Drittel der neuen Unternehmen in Hamburg wurde im vergangenen Jahr von Migranten gegründet. 3720 der insgesamt 12 687 Neugründungen erfolgten durch Geschäftsleute ohne deutschen Pass - darunter 706 Frauen, wie aus Antworten des Senats auf Kleine Anfragen des Migrationsexperten der SPD-Fraktion, Kazim Abaci, hervorging. Das entspricht rund 29 Prozent. «Selbstständige mit Migrationshintergrund stellen für Hamburg nicht nur gesellschaftlich, sondern auch ökonomisch ein bedeutendes Potenzial dar - denn jedes gegründete Unternehmen bringt Arbeitsplätze für unsere Stadt», sagte er am Montag.

Hinzu kämen die Neugründungen von deutschen Staatsbürgern mit Migrationshintergrund. «Das zeigt eindrucksvoll, dass Migration ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für Hamburg ist. Internationalität und Vielfalt sind wichtige Standortfaktoren und eine klare Stärke der Hamburger Wirtschaft», erklärte er.

Die meisten neuen Unternehmen wurden 2021 den Angaben zufolge von Geschäftsleuten mit polnischem Pass gegründet. Es folgten Gründerinnen und Gründer aus den Herkunftsländern Türkei, Rumänien und Bulgarien. Während Frauen mit Migrationshintergrund im vergangenen Jahr vor allem Unternehmen im Einzelhandel und im Bereich der persönlichen Dienstleistungen gegründet hätten - etwa Wäschereien, Kosmetik- oder Friseursalons -, seien die männlichen Gründer überwiegend als Bauunternehmer tätig.