Hamburg. Musik an beim Hamburger Reeperbahn-Festival: Mit der offiziellen Eröffnungsshow im Operettenhaus werden auch in den Clubs wieder die Regler aufgedreht. Mehr als 300 Konzerte können die Besucherinnen und Besucher bis Samstag erleben. Goulding, Delay und Lindenberg machten den Anfang.

Mit einem Auftritt der britischen Sängerin Ellie Goulding ist am Mittwochabend das Hamburger Reeperbahn-Festival eröffnet worden. Die 35-Jährige gab den musikalischen Startschuss für das viertägige Club- und Branchenfestival rund um den Kiez und hielt zudem ein flammendes Plädoyer für den Klimaschutz. Am Abend blieb auch Zeit für den Blick in die Ukraine, die noch immer dem russischen Angriffskrieg ausgesetzt ist. «Im Angesicht des Krieges ist es von entscheidender Bedeutung, dass die Demokratien der Welt in Frieden und Freiheit zusammenstehen. Dies ist die Botschaft aus Hamburg heute Abend», sagte Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD).

Auch Natalia Klitschko, Noch-Ehefrau von Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko, sprach über die aktuelle Situation der Kulturbranche in ihrem Land. «Ich bin so stolz auf die ukrainischen Musiker, die gerade um die Welt reisen und unser Leben, unsere Geschichte und unsere Kultur weitertragen. Die Menschen achten nun auf uns und sie sehen, dass wir nicht in der Vergangenheit hängen geblieben sind. Wir sind Metal, wir sind Pop, wir sind Techno und wir sind Hip-Hop.» Klitschko plädierte dafür, dass alle der Kunst und der Kultur anderer, unbekannter Länder offen und neugierig gegenüberstehen sollten - auch ohne Krieg und Krisen.

Am Abend standen auch die Hamburger Sängerin Zoe Wees und die ukrainische Rap-Künstlerin Alyona Alyona sowie Darsteller des mehrfach ausgezeichneten US-Musicals «Hamilton» auf der Bühne. Zudem trat Jan Delay mit Überraschungsgast Udo Lindenberg auf. Beide sangen zusammen das Kult-Lied «Reeperbahn» und holten so das Publikum aus seinen Sitzen.

Das Reeperbahn-Festival gilt als wichtiger Treffpunkt für die Branche und will vor allem einen Querschnitt der aktuellen nationalen und internationalen Musikszene zeigen. Die derzeitigen Branchenentwicklungen stehen zudem im Fokus der begleitenden Fachkonferenz. Bis zum 24. September werden etwa 40 000 Besucherinnen und Besucher erwartet, fast 300 Acts aus 38 Nationen werden mehr als 300 Konzerte geben und für die Gäste der Konferenz sind mehr als 700 Programmpunkte geplant.