Hamburg. Die befürchteten Unwetter blieben in Hamburg aus – im Umland brachten die Gewitter jedoch Starkregen mit Überflutungen.

Schon für Freitagmittag warnte der Deutsche Wetterdienst (DWD) vor heftigem Unwetter und Starkregen – der große Knall blieb in Hamburg jedoch zunächst aus. Anders in Pinneberg und dem äußersten Westen der Stadt. Dort war bereits am Vormittag ordentlich was runtergekommen, am frühen Abend meldete der Meteorologe Jörg Kachelmann via Twitter "Pinneberg die Zweite heute. Erneut kräftiges Gewitter mit Starkregen".

Wetter: Hamburg kommt ohne große Unwetterschäden davon

Noch bis in die Nacht warnt der DWD vor Gewittern und starkem Regen in vielen Teilen des Nordens – die Unwetterwarnung wurde zunächst aufgehoben, am frühen Abend jedoch noch einmal erneuert. Neben Pinneberg war besonders der Bereich südöstlich von Hamburg von der Warnung betroffen. In der Stadt selber gab es keine größeren Einsätze für die Feuerwehr.

Bis 20.30 Uhr verzeichnete die für Stormarn und das Herzogtum Lauenburg zuständige Leitstelle in Bad Oldesloe rund 50 wetterbedingte Einsätze. Schwerpunkte seit der Süden Stormarns gewesen, speziell der Bereich zwischen Bargteheide, Hoisdorf und Lütjensee.

Wetter Hamburg: Unwetter – "Gully-Verstopf-Tag" am Freitag

Durch die großen Wassermengen und Schauern kommt es laut Wetterexperte Frank Böttcher noch zu einem ganz anderen Problem: Der Freitag droht im Norden zum "Gully-Verstopf-Tag" zu werden.

Enormer Starkregen in Pinneberg: Die A23 steht unter Wasser – der Regen läuft auf die Felder daneben.
Enormer Starkregen in Pinneberg: Die A23 steht unter Wasser – der Regen läuft auf die Felder daneben. © TV News Kontor

"Nach der großen Trockenheit in den letzten Tagen kann der Boden den Regen nicht wie ein Schwamm aufnehmen: Am Freitag wird der Gully-Verstopf-Tag in Hamburg", erklärt Böttcher. Durch das trockene Wetter sei einiges an Laub schon von den Bäumen heruntergekommen, das von dem starken Regen nun mitgeschwemmt werde und die Gullys verstopfe. Das Wasser wird dann nur noch langsam einsickern können, so Böttcher.

Die Temperaturen bleiben zunächst hoch bei bis zu 29 Grad und kühlen in der Nacht herunter bis auf 15 Grad.

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Ein Motorradfahrer kämpft sich durch eine mit Wasser vollgelaufene Straße: In Hamburg und im Norden wird am Freitag vor heftigem Unwetter gewarnt.
Ein Motorradfahrer kämpft sich durch eine mit Wasser vollgelaufene Straße: In Hamburg und im Norden wird am Freitag vor heftigem Unwetter gewarnt. © TV News Kontor

Wetter in Hamburg und im Norden: Nebel am Wochenende

Angesichts des rasanten Wetterwechsels spricht Böttcher von einem meteorologischen "Gamechanger": Aufgrund des Unwetters sei in der Nacht zum Sonnabend zudem mit dichtem Nebel zu rechnen. Wer abends spät auf dem Weg nach Hause ist, sollte wegen der eingeschränkten Sicht besonders aufpassen.

Heftiges Unwetter in Pinneberg: Autos auf einem Parkplatz stehen komplett unter Wasser.
Heftiges Unwetter in Pinneberg: Autos auf einem Parkplatz stehen komplett unter Wasser. © TV News Kontor

Am Sonnabend bleibt es vorerst bewölkt, Schauer und Gewitter sind vereinzelt möglich, so der DWD. In Hamburg werden es maximal 25 Grad, in Flensburg 22. Im Laufe des Tages werde es zunehmend freundlicher.

Wie der DWD berichtet, bleibt es am Sonntag in Hamburg und in Schleswig-Holstein meist trocken bei einem freundlichen Sonne-Wolken-Mix. Tagsüber werde es nicht über 22 Grad warm werden, in der Nacht zum Montag kann es bis zu elf Grad im Landesinnern runterkühlen.

Wetterexperte: Der Sommer ist noch nicht vorbei

Müssen die Sommerklamotten nun bereits im dunklen Keller verstaut werden? "Nein", sagt Frank Böttcher. "Der Sommer in Hamburg und im Norden ist noch nicht vorbei – Temperaturen bis zu 30 Grad sind auch im September noch durchaus möglich." Zwar werden die hohen Temperaturen nicht mehr über mehrere Tage anhalten, aber für ein bis zwei Tage wird der Sommer auch im September noch mal Hallo sagen.