Hamburg (dpa/lno). Imposant beleuchtete Kreuzfahrtschiffe und ein buntes Rahmenprogramm - die Hamburg Cruise Days locken wieder tausende Besucher zum Hafen. Das Kreuzfahrt-Festival findet in diesem Jahr in einer abgespeckten Version statt, aber weiterhin gibt es viele kritische Stimmen.

Nach coronabedingter Pause sind die Hamburg Cruise Days am Freitag wieder gestartet - allerdings in einem kleineren Format. Bis Sonntag werden laut Veranstaltern zur achten Ausgabe des Kreuzfahrt-Festivals nach und nach fünf Schiffe im Hamburger Hafen erwartet: die «Aida Prima» und «Aida Sol», die «Queen Mary 2» (Cunard Line), die «MSC Magnifica» sowie die «MS Otto Sverdrup» (Hurtigruten). Besichtigt werden könnten die Schiffe aber nicht. Auch eine große Parade wie 2019 wird in diesem Jahr den Angaben zufolge nicht stattfinden.

An Land soll es ein buntes Programm mit Präsentationen der einzelnen Reedereien, Gastronomie sowie Musik und Tanz geben. Die Veranstaltungsfläche reicht vom Landungsbrückenvorplatz bis zur Kehrwiederspitze. Die Veranstalter rechnen mit mehr als 120.000 Besuchern. 2019 kamen zu den Cruise Days zwölf Schiffe und etwa 500.000 Menschen nach Hamburg.

Der nächtliche Hafen soll sich während der Cruise Days wieder in den «Blue Port» verwandeln und im blauen Licht erstrahlen. Ein Höhepunkt: Am Samstagabend ab 22.35 Uhr treffen sich vor dem Hintergrund des Blue Port die «Aida Prima» und die «MSC Magnifica» zwischen Elbphilharmonie und Landungsbrücken. Sie werden dabei mit Licht, Drohnen und Musik künstlerisch in Szene gesetzt.

Der Naturschutzbund (Nabu) Hamburg kritisierte die Cruise Days. «Mit dabei sind gleich fünf Kreuzfahrtschiffe, die die Luftqualität in der Stadt erheblich beeinträchtigen werden», teilte der Nabu mit. Gründe dafür seien fehlende Abgastechnik, der weitgehende Verzicht auf Landstrom sowie das Festhalten am billigen, aber giftigen Schweröl. «Gleich vier der fünf Schiffe, die an den Cruise Days teilnehmen, sind auf den Betrieb mit diesem dreckigsten aller Kraftstoffe ausgelegt», hieß es.

Die Fraktion Die Linke forderte: «Schluss mit der Stinker-Sause.» In Zeiten, in denen von den Bürgern Energieeinsparung gefordert werde und Klimaschutz das Gebot der Stunde sei, hätte man auf diese Veranstaltung gut und gern verzichten können, meinte der umweltpolitische Sprecher der Fraktion, Stephan Jersch.