Kiel (dpa/lno).

Energiesparpläne der Landesregierung in Kiel stoßen beim Beamtenbund in Teilen auf Kritik. Die Beschäftigten unterstützten grundsätzlich weitere Einsparbemühungen, erklärte der dbb-Landesvorsitzende Kai Tellkamp am Dienstag. Sie könnten aber keine Versäumnisse der Vergangenheit ausbaden. Auch sei es nicht möglich, Arbeitsorte und Arbeitszeiten beliebig zu verschieben.

In vielen Gebäuden gebe es auch bei der energetischen Sanierung einen erheblichen Investitionsstau. «Die Folge kann nicht sein, dass die Beschäftigten mal eben in energieeffiziente Gebäude zusammengepfercht oder zwangsweise ins Homeoffice geschickt werden», meinte Tellkamp. Die Maßnahmen müssten für Arbeitsabläufe praktikabel sein, auch aus Sicht der Beschäftigten. Die Zuweisung eines anderen Arbeitsortes oder die Einschränkung flexibler Arbeitszeiten erforderten stets die Zustimmung der Personalräte.

Homeoffice könne nach der aktuellen Rechtslage nicht einseitig angeordnet werden, betonte Tellkamp. «Außerdem macht es natürlich wenig Sinn, den Energieverbrauch einschließlich entsprechender Kosten einfach auf die Beschäftigten zu verlagern.»

Finanzministerin Monika Heinold (Grüne) hatte am Montag Maßnahmen zur Senkung des Energieverbrauchs in Regierungsgebäuden verkündet. So sollen Büros im Winter nur 20 Grad Celsius warm sein und im Sommer Klimaanlagen die Temperatur nur auf 26 Grad Celsius drosseln. Beleuchtungen werden abgeschaltet. Nach Möglichkeit sollen Handwaschbecken auf Kaltwasser umgestellt werden.

Im Fall einer neuen bundesgesetzlichen Regelung zum Home Office will die Regierung diese «mit dem Ziel größtmöglicher Flächeneinsparung» umsetzen. Bei einem Versorgungsausfall oder starken Einschränkungen sollen Bereiche mit erforderlicher Präsenzarbeit behördenübergreifend in möglichst energiesparenden Liegenschaften zentralisiert werden.