Hamburg (dpa/lno). Schon seit 100 Jahren finden die Hamburger in den ehemaligen Wallanlagen der Stadt Grün und Erholung. Doch viele Anlagen in Planten un Blomen sind in die Jahre gekommen. Die Linke fordert Konsequenzen.

Die Linksfraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft hat den Zustand von Teichen, Wasserläufen und Brunnen in Planten un Blomen kritisiert und mehr Geld für den Erhalt des Parks gefordert. Derzeit seien sechs Anlagen außer Betrieb, wie seine Schriftliche Kleine Anfrage an den Senat ergeben habe, sagte der umweltpolitische Sprecher der Fraktion, Stephan Jersch, der Deutschen Presse-Agentur. Zudem wisse der Senat weder um den Erhaltungszustand der Anlagen im Park, «noch liegen ihm Informationen über das Erreichen der erwartbaren Betriebsdauer vor». Der Freundeskreis Planten un Blomen hatte schon im Juni auf den maroden Zustand hingewiesen.

Unter den Anlagen, die aufgrund ihres Zustands außer Betrieb sind, listet der Senat in seiner Antwort unter anderem den Millerntorspeier, die Pumpenanlagen im Wasserbecken Teehaus und am Kettnerteich sowie den «Brunnen der Muße» am Sievekingplatz, die Wassertreppe und den «Cognacbrunnen» auf.

«Das Bezirksamt Mitte bezifferte bereits im vergangenen Jahr das Defizit des Parks auf mehr als 2,5 Millionen Euro», sagte die Linksfraktionsvorsitzende im Bezirk Mitte, Theresa Jakob, der dpa. Der Bezirk verwaltet den Park im Auftrag der Umweltbehörde. «Die Betriebskosten müssen nun von der Umweltbehörde auskömmlich auf fünf Millionen Euro per Jahr erhöht werden und zusätzlich 2,5 Millionen für die Revitalisierung des Parks in den kommenden Doppelhaushalt eingestellt werden», sagte sie.

«Angesichts der langen Schadensliste des Parks muss eine Revision der Anlagen und ein funktionierendes Erhaltungsmanagement her», forderte Jersch. Ansonsten bestehe die Gefahr, dass Planten un Blomen zu einer Grünfläche mit Technikruinen werde.