Neumünster/Ahrensburg (dpa/lno). Nun auch in Schleswig-Holstein: Polizisten testen in Neumünster und Ahrensburg den Einsatz von Tasern. Das Land hat zunächst knapp drei Dutzend Geräte beschafft.

Polizisten des 1. Reviers in Neumünster und des Reviers Ahrensburg (Kreis Stormarn) starten einen einjährigen Test von Tasern im Streifendienst. Beamte sollen die durch gelbe Signalfarbe deutlich erkennbaren Taser von Montag an in einem Holster an den Schutzwesten tragen, wie das Landespolizeiamt mitteilte. Die Polizei will im Praxistest herausfinden, inwiefern die Elektroschocker die Eigensicherung der Polizisten erhöhen.

Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU) hatte im März bei der Vorstellung der Taser erklärt, es sei wichtig, dass Beamtinnen und Beamte neben der Schusswaffe weitere Möglichkeiten hätten. Denn die Auseinandersetzungen im Einsatz verschärften sich deutlich.

Das Land hat früheren Angaben zufolge insgesamt 35 Elektroschocker beschafft. Die Gesamtkosten betragen 225.000 Euro. Mit den Geräten sollen neben Polizisten in Neumünster und Ahrensburg auch 140 Beamte der Spezialeinsatzkräfte in Kiel arbeiten. Zum Einsatz kommen Elektroschock-Pistolen der Firma Axon (Modell Taser 7).

Im Ernstfall können Beamtinnen und Beamte mit dem Gerät einen bereits abschreckenden Lichtbogen erzeugen oder zwei Elektroden an Drähten auf den Angreifer schießen, der durch Stromimpulse außer Gefecht gesetzt wird. Die Stromimpulse dauern laut Polizei fünf Sekunden an.

Ende Februar 2021 hatte der Landtag eine Reform des Polizeirechts beschlossen. Im Kampf gegen Kriminalität und Terrorismus soll es Beamten mehr Mittel an die Hand geben. Dazu zählen beispielsweise auch Bodycams. Die Taser ermöglichen Stromimpulse mit bis zu 50.000 Volt. Beim Einsatz gelten ähnliche Vorschriften wie bei Schusswaffen.