Hamburg/Bielefeld. Die 31-Jährige spazierte mit dem wertvollen Gemälde aus einem Museum. Die Frau stellte sich der Polizei, aber das Kunstwerk ist weg.

Der Kunstdiebstahl in Bielefeld, bei dem eine Frau ein wertvolles Gemälde des niederländischen Malers Peiter Apersten aus einem Museum hatte mitgehen lassen, sorgte bundesweit für Aufsehen. Nun hat der Fall die Bielefelder Kripo auf den Hamburger Kiez geführt. Denn dort soll der Täterin das über 450 Jahre alte Ölgemäde – die Bielefelder "Mona Lisa" – abhanden gekommen sein. Gestohlen hatte es eine 31 Jahre alte Hamburgerin, die sich rund drei Wochen nach der Tat bei der Polizei Hamburg stellte.

Bereits Ende April war das Gemälde "Portrait einer jungen Frau" aus dem Museum Huelsmann, das zentral in Bielefeld im Ravensberger Park liegt, gestohlen worden. Zeugen erinnerten sich an eine unter 30 Jahre alte, „sehr gepflegte Frau“, die eine rote Lederjacke und Plateauschuhe trug. Mit einer Mappe mit roter Kordel sei sie aus dem Museum gegangen. Damit verlor sich zunächst ihre Spur.

Polizei Hamburg: Gemäldediebin erzählt überraschende Geschichte

Die Polizei Bielefeld ermittelte später, dass die Frau das 36 mal 47 Zentimeter große Ölgemälde aus einem Holzrahmen geschnitten und dann einfach rausgetragen haben muss. Am 17. Mai tauchte die 31-Jährige bei der Polizei in Hamburg auf und erstattete eine Selbstanzeige. Sie sei die Gemäldediebin. Dabei nannte sie Details, die nur die Täterin wissen konnte.

Zum Verbleib des 1561 entstandenen Gemäldes tischte sie eine erstaunliche Geschichte auf. Sie habe das in einem Koffer verpackte Bild noch am Abend nach der Tat auf dem Kiez vor einem Geschäft stehen gelassen. Dann sei der Koffer weg gewesen. Allerdings ist die Frau psychisch nicht ganz auf der Höhe. Deswegen ist auch der Wahrheitsgehalt ihrer Aussage offenbar unklar.

Die Polizei durchsuchte im Anschluss die Wohnung der Frau in Hamburg und eines Bekannten in Warendorf, einer nicht einmal 40.000 Einwohner zählenden Kreisstadt, die rund 50 Kilometer vom Tatort entfernt liegt. Beide Durchsuchungsaktionen führten nicht zum Auffinden des Gemäldes. Jetzt hofft die Bielefelder Polizei, dass sich Zeugen melden, die etwas zum Verbleib des Ölgemäldes sagen können. Diese werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 0521/545-0 bei der Kripo zu melden.