Hamburg. Das Rennmotorrad hat mehr als 200 PS und eine Höchstgeschwindigkeit von 300 km/h. Die Polizei blieb trotzdem lange dran.

Die Polizei Hamburg würde sich gern mit dem Fahrer – die Beamten gehen davon aus, dass es sich um einen Mann handelt – der hochmotorisierten Rennmaschine unterhalten, der am Dienstagnachmittag vorerst erfolgreich geflüchtet ist.

Die Ducati Panigale V4 hat laut Hersteller "Rennsport-DNA" und beruht auf "dem kontinuierlichen Wissens- und Technologietransfer aus dem Rennsport in die Serie", es folgen weitere, mindestens ebenso blumige Ausführungen zu den technischen Rahmendaten. Kurz gesagt: Sie hat sehr viel Leistung (215 PS/158 kW), ist sehr schnell (Höchstgeschwindigkeit: 303 km/h) und sehr teuer (25.000 Euro).

Zeugen gesucht: Ducati-Fahrer flüchtet vor Polizei

So ein Geschoss fiel den Beamten auf, die am Montag gegen 16.20 Uhr mit einem zivilen Streifenwagen in Harburg unterwegs waren, denn der Fahrer war auf der B75 in Richtung Norden "mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit" unterwegs, so Polizeisprecher Daniel Ritterskamp. Die Polizisten fuhren hinter dem Motorrad mit Kennzeichen aus dem Landkreis Harburg (WL) her und begannen mit einer Aufzeichnung.

Anscheinend verfolgte der Motorradfahrer kein spezielles Ziel, außer dem, möglichst schnell zu fahren: An der Anschlussstelle Neuland fuhr er jedenfalls auf die A1 zurück in Richtung Süden. Vor dem Maschener Kreuz gaben die Polizisten sich als solche zu erkennen und forderten die Ducati "mit Blaulicht und Haltesignalen zum Halten auf".

Verfolgungsjagd über A1 und A7 bis nach Maschen

Der Fahrer verstand das mutwillig falsch: als Aufforderung zu einem Rennen. Mit rücksichtslosen Fahr- und Überholmanövern wechselte er auf die A7, die Polizisten weiter im Schlepptau. An der Anschlussstelle Fleestedt verließ er die Autobahn, fuhr von Fleestedt bis nach Maschen, wo er auf der Seevetalstraße die Polizisten, die mittlerweile von Kollegen aus Niedersachsen unterstützt wurden, endgültig abhängte.

Während seiner Flucht "fuhr der Fahrer rücksichtslos, benutzte Gehwege, überfuhr rote Ampeln und zwang andere Verkehrsteilnehmer zum Ausweichen", erklärt Ritterskamp.

Polizei Hamburg: Wer ist der Fahrer der roten Ducati?

Wer Angaben zum Fahrer der roten Ducati machen kann oder im Rahmen von dessen Flucht zu Ausweichmanövern gezwungen war, wird gebeten, sich mit der Polizei unter 040/42 86 - 56 789 in Verbindung zu setzen. Ob es sich bei dem Mann, der eine schwarze Lederkombi, einen roten Helm und einen schwarzen Rucksack trug, um den Halter des Motorrads handelt, ist derzeit nicht bekannt.