Lübeck/Kiel (dpa/lno).

Das Land Schleswig-Holstein unterstützt die Fraunhofer Gesellschaft beim Aufbau eines Innovationslabors für Chirurgie-Robotik mit gut 3,5 Millionen Euro. Staatskanzleichef Dirk Schrödter (CDU) überreichte den entsprechenden Förderbescheid am Mittwoch in Lübeck. Mit dem Projekt entsteht in Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum Schleswig-Holstein in Lübeck ein Forschungszentrum für roboterassistierte Chirurgie. In dem neuen Labor soll es künftig zwei Chirurgie-Roboter-Systeme geben, mit denen Medizintechnik-Unternehmen ihre Innovationen in einem realitätsnahen Operationsumfeld testen und mithilfe künstlicher Intelligenz optimieren können.

«Künstliche Intelligenz und Robotik nehmen in der Medizin einen immer höheren Stellenwert ein», erläuterte Schrödter. «Wir wollen, dass Entwicklungen auf diesem Gebiet aus Schleswig-Holstein zu einem weltweiten Exportschlager werden.»

Mit dem geförderten Projekt schaffe das Land Beschäftigung in einem riesigen Wachstumsmarkt, sagte Schrödter der Mitteilung zufolge. «Zudem werden wir mit diesem Projekt die ohnehin erstklassige Qualität der medizinischen Versorgung im Land auf ein noch höheres Level heben.» Präzision und Sicherheit könnten dank Künstlicher Intelligenz bei Eingriffen erhöht werden.

Ziel des Projektes ist es auch, erschwingliche Systeme für kleinere Kliniken zu entwickeln. Hier rechneten Experten mit einem zunehmenden Wettbewerb, da in den vergangenen Jahren Patente einer US-amerikanischen Firma ausgelaufen sind. Das Unternehmen hatte 1999 den ersten Chirurgie-Roboter auf den Markt gebracht, der auch am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein eingesetzt wird.