Hamburg (dpa/lno).

Die Spiele der Fußball-EM 2024 im Hamburger Volkspark drohen für den Zweitligisten und Stadioninhaber HSV laut Medien zu einem finanziellen Desaster zu werden. Das berichteten unter anderem das «Hamburger Abendblatt», «Bild» und NDR nach einer Anhörung von HSV-Vorstand Thomas Wüstefeld am Montag im Sportausschuss der Hamburgischen Bürgerschaft. «Die EM ist aus wirtschaftlicher Sicht ein Minusgeschäft für den HSV», zitierte das «Abendblatt» (Dienstag) den Funktionär.

Im Stadion sollen insgesamt fünf EM-Spiele stattfinden. Dafür muss es umfangreiche Renovierungsarbeiten geben, die teilweise von der UEFA vorgeschrieben, aber noch nicht vertraglich fixiert sind. Aber auch generell besteht Handlungsbedarf. «Der Volkspark ist in die Jahre gekommen», sagte Wüstefeld. Auf der Liste stehen unter anderem das Flutlicht, die Dachmembran, Rollstuhlplätze und die Sanitäranlagen.

Wie teuer die Angelegenheit wird, vermochte Wüstefeld nicht zu sagen: «Ein konkrete Zahl kann ich nicht nennen.» Schätzungen gehen von einem bis zu zweistelligen Millionenbetrag aus

Fakt ist, dass von den 23,5 Millionen Euro, die der HSV von der Stadt für den Verkauf des Stadiongrundstücks bekommen hat, nichts mehr übrig ist. «Das Geld, das im Juli 2021 überwiesen wurde, steht in der Form nicht mehr zur Verfügung, weil die Kollegen vor mir es für den operativen Geschäftsbetrieb ausgegeben haben», wurde Wüstefeld zitiert, der damit auch den früheren Finanzvorstand Frank Wettstein in die Mitverantwortung nahm. Und von der Stadt kann der Club keine Hilfe erwarten. «Es gibt keinen Cent obendrauf», hatte Sportstaatsrat Christoph Holstein zuletzt zu NDR 90,3 gesagt.

Ende Juni hatte Wüstefeld sich mit Vertretern der EURO 2024 GmbH getroffen, um über die Sanierungsmaßnahmen zu sprechen. «Die UEFA EURO 2024 wird auf jeden Fall in Hamburg stattfinden», hieß es damals in einer gemeinsamen Erklärung. Der «konstruktive Austausch» solle zeitnah fortgesetzt werden.