Hamburg.

Der Hamburger Bundesliga-Schiedsrichter Patrick Ittrich sieht sich in seiner Kritik an den Spielregeln im Kinderfußball missverstanden. Er habe nicht die neuen Spielformen beanstanden wollen, sondern nur den Verzicht auf einen Unparteiischen, sagte Ittrich in einem vom Deutschen Fußball-Bund veröffentlichten Gespräch. «Mein Punkt ist, dass die Selbstregulierung, die der große Vorteil sein soll, nicht immer so greift, wie man sich das wünscht», erklärte der 43-Jährige.

Zuvor hatte ein Instagram-Beitrag des Spitzen-Referees auch für Ärger bei DFB-Funktionären gesorgt. Ittrichs Kommentare waren als grundlegende Kritik an den neuen Spielformen aufgefasst worden. «Es gibt in diesen Ligen und in diesem Turniermodus, den die Kleinen spielen, keine Schiedsrichter mehr, und das ist grundlegend falsch meines Erachtens», hatte Ittrich gesagt.

Zudem verurteilte er das Verhalten einiger Eltern. «Sie rennen draußen hin und her wie die Tiger und schreien auf das Spielfeld. Die Trainer rennen auf das Spielfeld und beanspruchen Tore für sich. Wie soll da Fairplay entstehen?», sagte Ittrich.

Der DFB möchte die Änderungen verbindlich zur Saison 2024/25 einführen. Die neuen Spielformen beziehen sich auf die Altersklassen der G-, F- und E-Jugend. Dort solle der Spaß am Spiel im Vordergrund stehen und das Erlebnis über dem Ergebnis, hieß es vom DFB.

DFB-Spitzenfunktionär Florian Weißmann verwies darauf, dass im Kinderfußball schon seit Jahren ohne Schiedsrichter gespielt werden kann. Ittrichs Kritik sei daher irritierend gewesen und beschädige durch ihre plakative Art die Arbeit des DFB.

Ittrich versicherte, er habe die Bemühungen des Verbands nicht durch seine Äußerungen zu fehlenden Schiedsrichtern diskreditieren wollen. «Die Spielform ist wunderbar und ich möchte das nicht miteinander in Zusammenhang bringen», sagte er nun.