Lübeck. Die Musik spielt wieder in Schleswig-Holstein. Beim Eröffnungskonzert in Lübeck feiert das Publikum den Solisten des Abends, den Pianisten Igor Levit, voller Begeisterung.

Mit einem umjubelten Konzert mit dem in Russland geborenen Pianisten Igor Levit hat am Sonntag in Lübeck das 37. Schleswig-Holstein Musik Festival (SHMF) begonnen. Der Pianist, der aktuell als einer der besten weltweit gilt, spielte das zweite Klavierkonzert von Johannes Brahms. Ihm ist die letzte Komponistenretrospektive des SHMF gewidmet.

Die Retrospektiven hatten 2014 beim Festival die Länderschwerpunkte abgelöst. Seither standen die Komponisten Felix Mendelssohn (2014), Peter Tschaikowsky (2015), Joseph Haydn (2016), Maurice Ravel (2017), Robert Schumann (2018), Johann Sebastian Bach (2019), Carl Nielsen (2020) und Franz Schubert (2021) im Mittelpunkt. Von 2023 an werde es einen neuen konzeptionellen Schwerpunkt geben, hatte Kuhnt bereits vor Festivalbeginn gesagt. Näheres solle aber erst bei der Programmvorstellung Anfang nächsten Jahres bekannt gegeben werden, sagte er.

Beim Eröffnungskonzert des diesjährigen Festivals begeisterte Levit mit seinem Spiel und seinem jungenhaften Charme das Publikum in der nahezu voll besetzten Musik- und Kongresshalle und riss es zu Begeisterungsstürmen hin. Schon am Sonnabend bei der öffentlichen Generalprobe waren Levit und das NDR Elbphilharmonieorchester unter Alan Gilbert gefeiert worden.

Vor Beginn des Konzertes hatte Schleswig-Holsteins Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack für einen abwechslungsreichen Musiksommer geworben. Aus Schlössern, Werften, Kirchen, Herrenhäusern, Industriehallen und alten Scheunen Norddeutschlands und Teilen Dänemarks mache das Festival wieder Orte der Musik und der Begegnung, sagte sie. Sütterlin-Waack vertrat Ministerpräsident Daniel Günther, der seine Teilnahme am Eröffnungskonzert wegen einer Erkrankung kurzfristig abgesagt hatte.

Der Intendant des SHMF, Christian Kuhnt, dankte in seiner Eröffnungsrede den Sponsoren und Unterstützern, aber auch dem Publikum, das dem Festival seit Jahren die Treue halte. Bis zum 28. August stehen insgesamt 204 Konzerte in 123 Spielstätten in Schleswig-Holstein, Dänemark, Hamburg und im Norden von Niedersachsen auf dem Programm.