Kiel/Hamburg (dpa/lno).

Der Abbruch einer Schwangerschaft muss nach Ansicht der schleswig-holsteinischen Sozialministerin Aminata Touré grundsätzlich entkriminalisiert werden. «Der Schwangerschaftsabbruch sollte zeitgemäß jenseits des Strafgesetzbuches neu geregelt werden», erklärte die Grünen-Politikerin am Freitag nach einer Konferenz der Frauen- und Gleichstellungsministerinnen und -minister in Hamburg. Diese habe die Bundesregierung aufgefordert, zügig eine Neuregelung des Schwangerschaftsabbruchs außerhalb des Strafgesetzbuches zu prüfen.

«Die Streichung des Paragrafen 219a war ein wichtiger Schritt, aber darüber hinaus brauchen wir eine grundsätzliche Entkriminalisierung des Abbruchs», erläuterte Touré. «Der Bund muss die im Koalitionsvertrag vorgesehene Kommission zur reproduktiven Selbstbestimmung und Fortpflanzungsmedizin zügig einsetzen.»