Zell am See (dpa/lno).

Kapitän Hauke Wahl von Fußball-Zweitligist Holstein Kiel ist sich nach seinem krankheitsbedingten Ausfall wegen Pfeifferschen Drüsenfiebers zurück im Team. «Das Pfeiffersche Drüsenfieber hat schon immer in mir geschlummert. Im Zuge eines Infektes und wahrscheinlich der dritten Corona-Impfung ist das Virus dann ausgebrochen», sagte der Innenverteidiger im Trainingslager in Zell am See den «Kieler Nachrichten» (Mittwoch). «Mein Immunsystem hat darauf anders reagiert. 90 Prozent der Menschen unter 30 Jahren tragen dieses Virus in sich, nur bricht es nicht bei allen aus. Bei mir ist es sehr spät ausgebrochen.»

Der 28-Jährige, der seit Januar kein Spiel mehr für die Kieler bestritten hat, wollte trotz der Erkrankung einen positiven Einfluss auf die Mannschaft ausüben. «Mir war immer klar, dass ich meine eigene negative Stimmung aufgrund der Verletzung nicht in die Mannschaft tragen darf. Ich wollte von außen einen positiven Impuls geben. Deswegen habe ich meine Aufgaben als Kapitän auch versucht, außerhalb des Platzes weiter auszuüben», sagt er.

Auch wenn Lewis Holtby und Marvin Schulz unlängst den Aufstieg in die Bundesliga als realistisches Ziel für die Kieler ausgegeben haben, ist Wahl vorsichtiger. «Ich glaube nicht, dass man sich vor dem ersten Spieltag einen Gefallen tut, wenn man sich hinstellt und sagt, dass man aufsteigen möchte und schon ein Saisonziel definiert», sagte Wahl.

Der Kapitän räumte jedoch ein: «Wir haben eine deutlich bessere Ausgangslage als letztes Jahr, gerade bei der Motivation.» Zum Start der Vorsaison war das anders. «Im letzten Jahr zu diesem Zeitpunkt hatte ich wenig Lust, Fußball zu spielen – das ging nicht nur mir so. Wir haben uns in der Rückrunde gefangen und sind als Mannschaft sehr zusammengewachsen.» Vor einem Jahr, so Wahl, hätten sich auch die Abgänge negativ auf die Stimmung ausgewirkt.