Hamburg (dpa/lno). Die Hamburger Grünen-Politikerin Katja Husen ist mit nur 46 Jahren gestorben. Sie erlag in Bayern den Folgen eines Fahrradunfalls und hinterlässt eine Tochter und einen Partner. Zahlreiche Politiker reagieren bestürzt.

Die langjährige Grünen-Politikerin und frühere Bürgerschaftsabgeordnete Katja Husen ist mit 46 Jahren bei einem Rennradunfall ums Leben gekommen. «Katja Husen wurde buchstäblich aus dem Leben gerissen. Ihr viel zu früher Tod macht uns fassungslos», erklärten Hamburgs Grünen-Vorsitzende Maryam Blumenthal und ihr Stellvertreter Leon Alam am Dienstag. «Noch vor ein paar Tagen hat sie voller Begeisterung von dem geplanten Radmarathon erzählt, auf dem sie am Wochenende den tödlichen Unfall hatte.» Husen hinterlässt eine Tochter und einen Partner.

Nach Polizeiangaben war Husen am Sonntagmorgen beim 29. Rosenheimer Radmarathon in Bayern am Sudelfeld auf der Bundesstraße B 307 in Fahrtrichtung Bayrischzell mit ihrem Rennrad schwer gestürzt. Trotz eines Fahrradhelms zog sie sich schwerste Kopfverletzungen zu, wie die Polizeiinspektion Miesbach mitteilte. Husen sei mit einem Hubschrauber in ein Krankenhaus geflogen worden, wo sie am Dienstag gestorben sei.

«Katjas Energie hätte für drei gereicht, sie war voller Lebenslust und Empathie», erklärten Blumenthal und Alam. Sie habe besonders auf diejenigen geschaut, die nicht genug gesehen und nicht gehört wurden in unserer Gesellschaft. Es sei ihr ein großes Anliegen gewesen, Ungerechtigkeiten systematisch aufzulösen.

Bestürzt zeigten sich auch Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne), Justizsenatorin Anna Gallina (Grüne), Kultursenator Carsten Brosda (SPD) und die SPD-Bundestagsabgeordnete Aydan Özoğuz. «Ich bin schrecklich bestürzt», twitterte Özoğuz. Mit Husen habe sie früher in der Bürgerschaft gesessen. «Und jetzt ein schrecklicher Unfall, der sie aus dem Leben gerissen hat. Es ist gar nicht zu begreifen.» Fegebank twitterte: «Ich kann es einfach nicht glauben, das volle Leben, einfach vorbei, von einer Sekunde auf die andere. Es ist so unendlich traurig.»

Justizsenatorin Gallina twitterte zum Tod ihrer «wunderbaren Freundin»: «In meinem Herzen bleibt sie für immer.» Husens Grünen-Kreisverband Eimsbüttel reagierte ebenfalls geschockt. «Niemand von uns kann diesen Verlust derzeit wirklich begreifen. Unsere Gedanken sind bei ihrer Familie», erklärten die Kreisvorsitzenden Gabriele Albers und Till Steffen.

Die Biologin und Geschäftsführerin des Zentrums für Molekulare Neurobiologie (ZMNH) am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) war nach Parteiangaben mehr als 20 Jahre in den unterschiedlichsten Funktionen bei den Grünen aktiv. Ob als Bürgerschaftsabgeordnete, Mitglied im Bundesvorstand, Mitglied im Landesvorstand, designierte Bezirksamtsleiterin oder Bundestagskandidatin: «Wir verlieren einen sehr klugen, kämpferischen Menschen mit dem Herz am rechten Fleck und eine gute Freundin.»