Hamburg. Mit einer neuen Corona-Variante und wieder deutlich mehr Veranstaltungen mit vielen Menschen steigen auch die Corona-Infektionszahlen in Hamburg. Auf den Intensivstationen zeigt sich das noch nicht.

Trotz stark steigender Corona-Infektionszahlen im Norden ist die Belastung in den Krankenhäusern dem Hamburger Intensivmediziner Stefan Kluge zufolge noch sehr gering. "Wir haben momentan nur 15 Corona-Patienten auf Hamburger Intensivstationen", sagte der Leiter der Klinik für Intensivmedizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) dem "Hamburg Journal" des Norddeutschen Rundfunks NDR.

"Das heißt: Dort kommt zum Glück diese Welle noch nicht an." Er gehe zudem davon aus, dass sich diese Situation in den kommenden Wochen auch nicht stark ändern werde. Daran werde möglicherweise auch die neue Corona-Variante BA.5 nicht viel ändern, zumal sie nicht so krank mache. "Gerade als Geimpfter ist man gut geschützt."

Dennoch sei es nach wie vor so, dass das Risiko einer schweren Erkrankung mit dem Alter steige. "Deswegen ist die Dreifach-Impfung besonders bei allen Erwachsenen notwendig, gerade bei den Älteren." Es mache ihm deshalb durchaus Sorge, dass gerade viele über 60-Jährige noch nicht geimpft sind oder nur zwei Impfungen haben. "Und die vierte Impfung wird ganz klar empfohlen für über 70-Jährige und bei Immunschwäche." Daher seien Impffortschritte nun wichtig.

Nach Angaben vom Dienstag ist der Corona-Inzidenzwert in den vergangenen sieben Tagen in Hamburg weiter gestiegen. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnerinnen und Einwohner in den zurückliegenden sieben Tagen liegt nach Angaben der Hamburger Sozialbehörde am Dienstag bei 484,6. Vor einer Woche betrug der Inzidenzwert noch 383,7.

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