Appen.

Das zentrale Hörsaalgebäude der Unteroffizierschule der Luftwaffe im schleswig-holsteinischen Appen heißt seit Dienstag Feldwebel-Laabs-Zentrum. Neben dem Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Ingo Gerhartz, nahmen an einem entsprechenden Festakt auch Vertreter der Israelischen Luftwaffe und der Sohn des Namensgebers, Frank Laabs, teil.

"Gerade hier, an unserer Unteroffizierschule, erfolgt die wichtige Prägung unseres jungen Führungspersonals", sagte Gerhartz laut Luftwaffe in seiner Rede. Laabs sei beispielgebend für die Vermittlung von grundlegenden Überzeugungen und Einstellungen wie Mut, Mitmenschlichkeit, Selbstlosigkeit, Toleranz und Zivilcourage. Das seien die Grundgedanken moderner militärischer Ausbildung.

Feldwebel Karl Laabs hat nach Angaben der Luftwaffe im Dritten Reich mehr als 100 Juden das Leben gerettet. Er gehöre zu den wenigen Deutschen, die von der israelischen Holocaustgedenkstätte Yad Vashem als "Gerechter unter den Völkern" geehrt wurden. Mit seinem "vorbildlichen Mut, seiner Initiative und seiner Zivilcourage" sei Laabs beispielgebend für das Unteroffizierskorps und die gesamte Luftwaffe. Zu seinen Ehren pflanzten seine Frau und seine Tochter 1983 einen Baum in der "Allee der Gerechten" in Yad Vashem.

Der Saal hatte bisher keinen offiziellen Namen. Er wurde umgangssprachlich "Flieger" genannt.

Nach Angaben der Luftwaffe dauert die Ausbildung eines Feldwebels 27 Wochen. In Appen werden demnach pro Jahr etwa 1500 bis 2000 Unteroffiziere ausbildet. Die Schule bildet die Unteroffiziere und Feldwebel für die gesamte deutsche Luftwaffe aus.

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