Hamburg. Lange mussten das Team und die Fans darauf warten, bis Harry Potter endlich in Hamburg den Zauberstab wirbeln durfte. Wegen der Corona-Pandemie musste die Premiere mehrfach verschoben werden, das Theater blieb leer. Seit sechs Monaten läuft es nun - mit großem Ziel.

Mehr als 6000 verkaufte Schokofrösche und 60.000 Brezeln, 560 verschiedene Kostüme und über 600 Stunden Proben - das Theaterstück "Harry Potter und das verwunschene Kind" kann seit seinem lang ersehnten Start in Hamburg vor einem halben Jahr mit beeindruckenden Zahlen dienen. Seit der Premiere Anfang Dezember 2021 haben in rund 90 Vorstellungen gut 150.000 Menschen die rasanten Abenteuer von Harry Potter und dessen Sohn verfolgt. Und der Vorverkauf für die Wintersaison 2022/2023 vor wenigen Wochen ist ebenfalls gut gestartet, wie eine Sprecherin des Mehr!-Theaters am Großmarkt der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg sagte. "Gerade die ersten Tage haben gezeigt, wie sehr viele Menschen darauf gewartet hatten, ihren Besuch im Mehr!-Theater nun auch langfristig planen zu können."

Die Premiere für das zweiteilige und insgesamt etwa sechsstündige Theatererlebnis rund um das Harry-Potter-Universum aus der Feder von Joanne K. Rowling in der Hansestadt musste coronabedingt mehrfach verschoben werden. Ursprünglich sollte es im März 2020 losgehen. Seitdem hat das Team ausgeharrt, sich fit gehalten und das leere Theater in Schuss gehalten. Insgesamt arbeiten rund 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf und hinter der Bühne sowie in den Foyers und im Theaterpavillon. Auf der Bühne stehen - bis auf minimale Veränderungen - immer noch genau dieselben Schauspielerinnen und Schauspieler wie zum Start.

Die Abläufe, die durch sekundengenaues Timing vor und hinter der Bühne die Magie lebendig werden lassen, sind längst gut eintrainiert. Mehr als 600 Stunden hat allein das 36-köpfige Schauspielteam dafür seit Probenstart im Oktober 2021 geübt. Um für die mehrstündige, kraftraubende Show fit zu bleiben, standen auch bereits 180 Sporteinheiten - von Yoga bis Krafttraining - auf dem Plan.

In dem eigens für das Stück umgebauten Theater erleben die Zuschauer dank des Trainings und der Bühnentechnik zauberhafte und beeindruckende Stunden. Da wirbeln Zauberstäbe durch die Luft, schweben Dementoren durch den Saal, bewegt sich plötzlich alles nur noch in Zeitlupe, Zauberer werden über die Bühne geschleudert, Telefonzellen saugen Körper ein. Die Augen wissen gar nicht, wo sie zuerst hinschauen sollen.

Weitere Zahlen zum Stück: Es gibt 560 Kostüme, 60 Umhänge, Draco Malfoys Kostüm hat 23 Knöpfe, es gibt mehr als 100 verschiedene Perücken, und es wurden deutlich mehr als 20.000 Burger und 15.000 Pizzen seit Theaterstart verkauft. Besonders viel ist trotz der vielen Aufführungen bislang noch nicht schief gegangen. Bis vor kurzem waren dem Veranstalter zufolge nur sieben Versprecher gezählt worden, und fünf Zauberstäbe seien zerbrochen.

Trotz der wirtschaftlichen Herausforderungen durch den Stillstand wegen der Corona-Krise sollen die Tickets nicht teurer werden. "Preiserhöhungen sind kein Thema", sagte die Sprecherin weiter. So sind Tickets für beide Teile für 100 Euro zu haben. Nach wie vor werden immer freitags 40 Duo-Tickets zum Preis von 40 Euro verlost.

Nach fast einem halben Jahr zeigt sich auch Produzent Maik Klokow zufrieden. Das Team sei überwältigt von der großen Nachfrage und der durchweg positiven Resonanz des Publikums, sagte er kürzlich laut Mitteilung."Und das war erst der Anfang. Wir wollen in den kommenden Jahren noch viele, viele Menschen mit der außergewöhnlichen Magie unserer Show in den Bann ziehen. Schließlich sind wir gekommen, um zu bleiben."

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