Hamburg.

Rapper Smudo von den Fantastischen Vier will seinen Lebensabend nicht in seiner schwäbischen Heimat, sondern lieber in Hamburg verbringen. "Ich liebe Hamburg so sehr, ich möchte hier nicht mehr weg", sagte der 54-Jährige, der mit bürgerlichem Namen Michael Bernd Schmidt heißt, in einem Interview der Wochenzeitung "Die Zeit". Innerhalb der Hansestadt ist er nach 26 Jahren in Eimsbüttel kürzlich mit seiner Familie nach Winterhude gezogen. "Als unsere dritte Tochter kam, hatten wir eigentlich ein Zimmer zu wenig. Wir hätten die Räume zwar anders schneiden können, aber dann wäre die Wohnküche weg gewesen", sagte der Musiker. "Wir haben lange gesucht, bestimmt acht Jahre. Wo man am Ende was Passendes findet, kann man sich nicht aussuchen."

Nach Hamburg kam Schmidt, weil die Fernbeziehung mit einer Hamburgerin zu anstrengend wurde, wie er sagte. "Damals waren Michi Beck, Andy, Thomas D. und ich um die 30, "MfG" war gerade der Riesenhit, und in Stuttgart kannte uns jeder Arsch. Wir hatten alle vier ein Bedürfnis nach einem eigenen Stück Leben außerhalb der Band", sagte er der "Zeit". Er sei dann in die Hansestadt gezogen. "Der Hamburger an sich ist ja ein bisschen wie der Schwabe. Erst mal oberflächlich hochgeschlossen, aber wenn man Freunde gewinnt, dann sind das auch Freunde fürs Leben." Er möge die angenehme gediegene Noblesse der Stadt.

Die Fantastischen Vier gelten als Wegbereiter des deutschen Sprechgesangs. 1989 hatten sie ihr erstes Konzert unter diesem Namen gegeben. In den folgenden Jahrzehnten wurde das Quartett zu einer der erfolgreichsten Bands aus Deutschland.

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