Hamburg.

Ein digitales Stellwerk im City-Bereich soll künftig für mehr Kapazitäten und Qualität bei der Hamburger S-Bahn sorgen. Die Planungen dafür finanziert der Bund mit 31,5 Millionen Euro, wie Michael Theurer (FDP), parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, am Montag in Hamburg sagte. "Mit der digitalen Schiene verbessern wir die Pünktlichkeit und können gleichzeitig die Kapazität im Netz erhöhen - zwei Kernanliegen, mit denen wir noch mehr Menschen von der Bahn überzeugen wollen."

Der Baustart für das digitale Stellwerk (DSTW) wird laut S-Bahn Hamburg in fünf Jahren erwartet, mit der Inbetriebnahme wird zwei Jahre später gerechnet. Mit dem DSTW entstehe "ein leistungsfähiges Herz für das S-Bahn-Netz von morgen", sagte S-Bahn-Geschäftsführer Kay Uwe Arnecke.

Anders als bei seinen elektronischen Vorgängern, die mit weitläufigen Kabelsträngen und elektrischer Schalttechnik laufen, werden bei den Stellwerken der neuesten Generation die Stellbefehle an Weichen und Signale digital mittels Hochleistungs-Glasfaser-Ringleitungen übermittelt. Die digitale Technik ermöglicht, dass mehr Züge in engerer Taktung auf den Gleisen fahren können. Zudem können Verspätungen nach Störungen schneller abgebaut und so die Pünktlichkeit verbessert werden.

"Wenn wir unsere Klimaziele erreichen wollen, müssen wir erheblich in unsere Verkehrsinfrastruktur investieren", sagte der Wilhelmsburger Bundestagsabgeordnete Metin Hakverdi (SPD), der dem Haushaltsausschuss des Bundestages angehört. "Mit dem Digitalen Stellwerk Hamburg-City machen wir einen großen Schritt nach vorn und ich bin sehr froh, dass das geklappt hat."

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