Hamburg.

Viele Frauen und Mädchen in Deutschland empfinden einer Umfrage zufolge Periodenprodukte als zu teuer. Die im vergangenen Herbst erhobene und am Montag veröffentlichte repräsentative Umfrage der Kinderrechtsorganisation Plan International entstand in Zusammenarbeit mit der Organisation WASH United zum Weltmenstruationstag (28. Mai).

Jede zweite Frau in Deutschland (49 Prozent) würde sich demnach besser mit Tampons und Binden versorgen, wenn diese weniger Geld kosteten. Altersübergreifend hat fast jede vierte Frau (23 Prozent) finanzielle Mühe, sich mit Hygieneprodukten während der Periode zu versorgen. 15 Prozent geben an, den Wechsel der Hygieneartikel wegen Geldmangels hinauszuzögern.

"Wir sind noch weit davon entfernt, eine vorurteilsfreie, aufgeklärte und periodenfreundliche Gesellschaft zu sein", erklärte Plan-Sprecherin Kathrin Hartkopf in Hamburg. Selbst in einem reichen Land wie Deutschland gebe es viele Mädchen und Frauen, die sich ihre monatliche Regelblutung nicht leisten können. "Die Politik ist daher gefordert, dringend zusätzliche Mittel für kostenlose Hygieneartikel in Schulen und anderen Bildungseinrichtungen sowie öffentlichen Gebäuden bereitzustellen", sagte Hartkopf.

Auch fehlte vielen Befragten das nötige Wissen über die Menstruation. 21 Prozent der Teilnehmerinnen sagten, nicht informiert gewesen zu sein, was sie bei der ersten Periode erwartete. Jede Zehnte kannte sich nach eigenen Angaben in dieser Situation auch nicht mit Hygieneprodukten aus. Das zeige, dass mehr Informationen vermittelt werden müssten. Vor allem Schulen seien hier in der Pflicht.

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