Hamburg.

Der Versorger Hamburg Wasser plant für den Zeitraum 2021 bis 2025 Investitionen von rund einer Milliarde Euro. Davon sollen etwa drei Viertel in die Abwasserentsorgung und der Rest in die Trinkwasserversorgung fließen, kündigte Geschäftsführer Johannes Brunner am Donnerstag an. "Damit setzen wir unsere Energieprojekte um und sichern langfristig den Zustand unserer Netze und Anlagen."

Hamburg Wasser habe sich in den vergangenen Jahrzehnten mit seinem Klärwerk "vom Stromfresser zum Energieproduzenten" entwickelt, erkläuterte Geschäftsführer Ingo Hannemann. Mit einem Stromverbrauch, der der Menge einer Stadt vom Kaliber Lüneburgs entspricht, war Hamburg Wasser vor 30 Jahren noch der größte Stromverbraucher in der Hansestadt.

Mittlerweile liege die Energieerzeugungsquote des Klärwerks - etwa durch Biogas aus der Verarbeitung von Klärschlämmen - aber bei 130 Prozent. "Diese Energieüberschüsse möchten wir ausbauen und Hamburg noch mehr Wärme und Strom zur Verfügung stellen." Unter anderem soll die Faulungsanlage und die Klärschlammverbrennung erweitert sowie zusätzlich eine Photovoltaik- und eine weitere Windenergieanlage gebaut werden.

In der Hamburger Wasserbilanz hinterließen im vergangenen Jahr ausgiebige Kälte- und Regenphasen deutliche Spuren - anders als im überdurchschnittlich heißen und trockenen Jahr 2020: Während der kommunale Versorger 2021 mit rund 116 Millionen Kubikmetern 3,3 Prozent weniger Trinkwasser abgab, stieg die Abwassermenge um 0,7 Prozent auf rund 147 Millionen Kubikmeter.

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