Itzehoe.

Bei der Wirtschaft im Westen Schleswig-Holsteins stehen eine Neuauflage der Jamaika-Koalition oder ein Bündnis aus CDU und FDP deutlich höher im Kurs als Schwarz-Grün. Eine Umfrage des Unternehmensverbandes Unterelbe-Westküste erbrachte eine Zustimmung von jeweils 39 Prozent für Jamaika und Schwarz-Gelb, wie der Verband am Freitag mitteilte. 22 Prozent wünschten sich vor dem Hintergrund der am Dienstag startenden Sondierungsgespräche eine Koalition aus CDU und Grünen. Jeder der 182 teilnehmenden Geschäftsführer konnte nur eine Stimme abgeben.

Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) führt am Dienstag Sondierungsgespräche zunächst mit den Grünen und dann mit der FDP. Er möchte das seit 2017 bestehende Dreierbündnis mit diesen Parteien fortsetzen, obwohl er auch mit nur einem Partner eine ausreichende Mehrheit im Landtag hätte.

"Die Unternehmerinnen und Unternehmer sind mit der Arbeit der Jamaika-Koalition der letzten Jahre äußerst zufrieden", kommentierte Verbandsgeschäftsführer Ken Blöcker. Alle drei Parteien hätten notwendige ökologische und ökonomische Impulse gesetzt, um neue Wachstumspotenziale des Landes zu erschließen. "Das schließt auch das FDP geführte Wirtschaftsministerium mit ein." Eine Fortsetzung von Jamaika wäre daher im Interesse der Arbeitgeber. Ebenso werde eine moderne schwarz-gelbe Koalition favorisiert, die eine nachhaltige und auf die Stärken des Landes ausgerichtete Wirtschaftspolitik in den Mittelpunkt stelle.

Angesichts der geplanten Großprojekte an der Westküste müssten Planungs- und Genehmigungsverfahren verkürzt und Verkehrswege ausgebaut werden, sagte Blöcker. Das gelte besonders für die A20 mit Elbquerung westlich von Hamburg. Der Verband vertritt knapp 400 Unternehmen von Norderstedt bis zur dänischen Grenze.

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