Hamburg. Die Hamburger Alsterschwäne mussten in diesem Winter unter einem Dach ausharren. Aus Schutz vor der Vogelgrippe. Doch nun durften die rund 120 Höckerschwäne ihr Winterquartier räumen. Das haben sie mit Flügelschlagen und Schnattern getan.

Viel Geschnatter und viele Zuschauer: Hamburgs Alsterschwäne sind nun wieder auf der Außenalster und den umliegenden Gewässern unterwegs. Die rund 120 Höckerschwäne haben am Dienstagmorgen ihr Winterquartier verlassen. Dabei wurde das Spektakel entlang der Strecke sowie an der Rathausschleuse von vielen Schaulustigen beobachtet. Schwanenvater Olaf Nieß und sein Team haben die Schwäne mit Booten aus dem Quartier begleitet.

Die Höckerschwäne verbringen die kalten Monate stets in ihrem Winterquartier am Eppendorfer Mühlenteich. Dort können sie, wenn nötig, gefüttert werden und das Gewässer bleibt auch bei niedrigen Temperaturen eisfrei. In dieser Saison haben sie fast ein halbes Jahr lang in einem überdachten Winterquartier ausharren müssen, um vor der kursierenden Vogelgrippe geschützt zu sein.

"Die Zeit haben die Tiere gut überstanden. Das hat alles sehr gut geklappt. Wir haben unseren gesunden Bestand auch gesund durch den Winter gebracht", sagte Nieß der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg. Gleichzeitig seien die hermetische Abriegelung sowie die Einhaltung der strengen Seuchenschutzregeln und die dadurch aufwendigere Betreuung der Tiere für das Team aber auch "sehr arbeitsintensiv" gewesen.

Nun hofft der Schwanenvater auf gesunden Nachwuchs bei den wieder frei schwimmenden Tieren. In der Regel suchen die Tiere ihre angestammten Brutgebiete in der Alster und den Kanälen auf. Üblicherweise brüten fast ein Dutzend Paare der Alsterschwäne. Dabei hofft Nieß auf wenige Störungen durch Freizeitsportler. In den vergangenen beiden Jahren mussten die Wasservögel auf Hamburgs Gewässern mehr Störungen wegen des ausgeprägteren Freizeitverhaltens zu Wasser hinnehmen.

Das Hamburger Schwanenwesen ist eine städtische Dienststelle. Es hat eine jahrhundertelange Tradition, denn in Hamburg gelten die Schwäne als Symbol für Freiheit und Unabhängigkeit der Hansestadt - und als eines der Wahrzeichen Hamburgs. Das Amt des Schwanenvaters gibt es seit 1674. Olaf Nieß besetzt somit die wohl älteste Planstelle der Stadt Hamburg.

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