Hannover.

Eine anvisierte Lösung im Streit um die Entsorgung von Schlick aus dem Hamburger Hafen zwischen Niedersachsen und der Hansestadt stimmt die Schutzgemeinschaft Deutsche Nordseeküste (SDN) vorsichtig optimistisch. "Es sieht danach aus, als ob eine Verklappung von Hafenschlick ins Wattenmeer nur noch zu einem Akt der Vergangenheit werden könnte", sagte der Vorsitzende der Schutzgemeinschaft, Gerd-Christian Wagner, am Donnerstag in einer Mitteilung. Profitieren würde demnach die Natur nahe der Insel Scharhörn, wo es künftig keine Schlickverklappung mehr geben könnte.

Hamburg hatte zuvor angekündigt, den bei der ständig nötigen Ausbaggerung der Elbe anfallenden Schlick künftig auch vor der zur Hansestadt gehörenden Vogelschutzinsel Scharhörn abzuladen. Das stößt vor allem bei Umweltverbänden, dem Land Niedersachsen und auch der Stadt Cuxhaven auf Widerstand. Nach der Kritik wurde eine Zwischenlösung gefunden. Wie die Hamburger Wirtschaftsbehörde Mitte März mitteilte, sollte bis Mitte April Schlick zur Stelle Neuer Luechtergrund gebracht werden.

Hamburg und Niedersachsen hatten trotz ihres Streits am Montag nach Angaben des Umweltministeriums in Hannover bekräftigt, an einer langfristigen Lösung des Problems zu arbeiten und dazu eine gemeinsame Erklärung unterzeichnet. Darin begrüßen laut Ministerium sowohl Niedersachsen als auch Hamburg die Pläne des Bundes, im Bereich der Tiefwasserreede westlich von Helgoland eine neu Verbringstelle für Sedimente einzurichten.

Das Entsorgungsproblem um den Hafenschlick sei damit noch nicht gelöst, da belastete Sedimente in der ganzen Nordsee nichts zu suchen hätten, sagte Wagner. Wegen der Entfernung der neuen Deponie zum Wattenmeer sei der Schaden jedoch geringer. Der Umweltverband spricht sich dafür aus, neue Techniken zu fördern und zu erforschen, mit denen der Schlick dauerhaft umweltschonen entsorgt werden kann.