Heidmoor.

Im Grotmoor im Kreis Segeberg sollen bald wieder Torfmoose wachsen. Die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein will gemeinsam mit den Schleswig-Holsteinischen Landesforsten (SHLF) eine 73 Hektar große Fläche wiedervernässen. Im westlichen Teil des stark entwässerten Hochmoors in Heidmoor seien bereits erste Vorbereitungen getroffen worden, teilten die Initiatoren am Freitag mit.

Bevor im Sommer Wälle und Stauanlagen gebaut werden, um das Wasser in der Fläche zu halten, müssen Bäume und Büsche sowie rund 4,3 Kilometer Stacheldraht entfernt werden. Auf den ersten Blick könne es widersinnig erscheinen, dass Naturschützer für den Klimaschutz Bäume, Büsche und Sträucher fällen, räumte Janis Ahrens von der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein ein. Es seien aber "unverzichtbare Vorbereitungen für die eigentlichen Klimaschutz-Maßnahmen." Der Platz werde für die Dämme und Stauanlagen gebraucht.

Langfristig soll sich die seit 200 Jahren trockengelegte Fläche wieder zu einem intakten Moor entwickeln. In nassen Mooren wird Kohlendioxid (CO2) über Pflanzen aus der Atmosphäre aufgenommen und gespeichert. Nasse Moore bieten einer Vielzahl von Pflanzen und Tieren einen wertvollen Lebensraum. In trockengelegten Mooren wird dagegen Torf oxidiert. Dabei wird unter anderem das klimaschädliche Gas CO2 freigesetzt. Die 73 Hektar Projektfläche entsprechen einem Rechteck, das etwas größer als 900 mal 800 Meter ist.

Der Moorschutzexperte der SHLF, Ulrik Steffen, freut sich über die gemeinschaftliche Wiedervernässung. "Nach einer langen Zeit der Vorbereitungen wird die Wiederbelebung des Grotmoores nun auf einer ersten Teilfläche realisiert. Ein großer Gewinn für Klimaschutz und Biodiversität."

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