Kiel.

Holstein Kiel scheint neuerdings Herzschlagfinale in Meisterschaftsspielen zu lieben. Der eingewechselte Kwasi Okyere Wriedt sorgte am Freitagabend mit seinem Treffer in der 90. Minute der Partie bei Erzgebirge Aue für den 3:2-Sieg der Norddeutschen. Eine Woche zuvor im Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf war es der eingewechselte Jonas Sterner, der zum 1:0-Sieg in der dritten Minute der Nachspielzeit traf.

"Ich glaube, dass spricht für unsere Mentalität, dass wir nicht aufstecken, sondern weiter nach vorn spielen und versuchen, das Siegtor zu machen", sagte Wriedt. Der drei Wochen zuvor vom niederländischen Erstligisten Willem II Tilburg verpflichtete Mittelstürmer ist zufrieden mit seinem Einstand bei den Schleswig-Holsteinern. "Bisher überragend: drei Spiele gespielt, alle gewonnen. Ich fühle mich hier superwohl in der Mannschaft", erzählte der gebürtige Hamburger mit ghanaischen Wurzeln.

Mit dem sechsten Spiel in Serie ohne Niederlage hat sich die KSV Holstein weiter von der Abstiegszone abgesetzt. Für Trainer Marcel Rapp gibt es jedoch noch einiges zu tun. Denn eine 2:0-Führung nach deutlicher Dominanz noch aus der Hand zu geben, darf seiner Mannschaft nicht unterlaufen.

"Obwohl man gewonnen hat, ist man so ein bisschen fassungslos, wie wir in Überzahl nach 2:0 Aue noch so ins Spiel zurückkommen lassen", gestand Rechtsaußen Fin Bartels. "Ich glaube, es gibt da ein, zwei Dinge zu analysieren. Wir wissen, dass da noch Arbeit vor uns liegt."

Für den Routinier wurde mit dem Erfolg im Erzgebirge eine ereignisreiche Woche gekrönt. Am Montag sein 35. Geburtstag, am Mittwoch die Verlängerung seines Vertrages um ein Jahr bis Sommer 2023, am Freitag der dritte Sieg in Serie. "So eine positive Woche muss man auch mal genießen - auch mit so einem dreckigen, schönen Last-Minute-Sieg", sagte Bartels.

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