Hamburg. Die Freihafenelbbrücke mit ihren Stahlbögen gilt als ein Wahrzeichen Hamburgs. Seit einer Schiffskollision Ende Januar ist sie nicht mehr befahrbar. Das bringt auch die Pläne zur Sanierung der parallel verlaufenden Autobahn durcheinander.

Die bei einer Schiffskollision Ende Januar beschädigte Hamburger Freihafenelbbrücke bleibt noch mindestens drei Monate für Autos gesperrt. Die Erkundung der Schäden dauere an, teilte die Hafenbehörde HPA mit. Es sei aber bereits festgestellt worden, dass ein Querträger deformiert und ein Längsträgeranschluss beschädigt sei. Ein Windverband, also ein Teil der markanten Stahlträgerkonstruktion auf der Brücke, sei komplett zerstört worden. Zudem musste eine beschädigte Gasleitung abgeriegelt werden. "In einer ersten Prognose gehen wir davon aus, ohne den gesamten Instandsetzungsaufwand heute genau zu kennen, dass sich die Instandsetzungen bis Ende Mai 2022 ziehen können", erklärte HPA-Sprecherin Sinje Pangritz.

Die Sperrung der Brücke hat auch Auswirkungen auf die Sanierung der A255, die an den parallel verlaufenden Elbbrücken beginnt. Die Bauarbeiten auf dem wichtigen Autobahnabschnitt, der die Innenstadt mit der A1 verbindet, sind nur möglich, wenn die Freihafenelbbrücke als Ausweichroute zur Verfügung steht. Eigentlich sollte die im vergangenen Jahr begonnene Sanierung der A255 im März fortgesetzt werden. Das muss nun verschoben werden, wie ein Sprecher der Autobahn GmbH Nord sagte.

Am späten Abend des 29. Januar war ein Baggerschiff mit der Brücke kollidiert. Zur Unfallzeit herrschte wegen einer schweren Sturmflut ein besonders hoher Wasserstand. Das Schiff stieß gegen das Bauwerk und fuhr sich fest. Der 44 Jahre alte Schiffsführer und ein 45-jähriger Baggerfahrer, die an Bord waren, blieben unverletzt. Beide Männer hatten nach Angaben der Polizei einen Atemalkoholwert von rund 1,4 Promille.

Die Freihafenelbbrücke mit den prägnanten stählernen Fachwerkbögen von 1926 gilt als ein Wahrzeichen Hamburgs. Sie führt über die Norderelbe und verbindet die Hafencity mit dem Stadtteil Veddel. Eigentlich sollte das Bauwerk in diesem Jahr saniert werden. Doch die Maßnahme wurde verschoben, weil der Senat zunächst prüfen will, ob die parallele Bahnüberführung von vier auf sechs Gleise erweitert werden kann.

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