Hamburg. Das Wetter 2022 war in Hamburg und ganz Norddeutschland sehr mild, nass und bewölkt. Februar rekordverdächtig. Der März auch?

Obwohl das Winterwetter mit strengem Frost, Eis und Schnee im Januar und Februar bislang ausgefallen ist – viele Menschen in Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen wünschen sich den Frühling herbei. Das Wetter im Januar war nach Daten des Deutschen Wetterdienstes (DWD) ungewöhnlich mild, aber auch arm an Sonnenschein. Und das drückt auf die Stimmung.

Wetter Hamburg: Februar schon jetzt 4 Grad zu mild

In Niedersachsen gab es im Januar laut DWD magere 30 Stunden Sonnenschein. Das waren acht Stunden weniger als im langjährigen Mittel des international gültigen Referenzzeitraumes 1961 bis 1990. "Besonders wenige Sonnenstunden registrierten wir an Messstationen in Soltau mit etwa 19 Stunden und in Fassberg mit rund 18 ", sagte DWD-Meteorologe Oliver Weiner. "Entlang der niedersächsischen Nordseeküste schien insgesamt etwas mehr die Sonne. In Cuxhaven erfassten wir etwa 30 Stunden, auf Norderney sogar rund 52 Stunden."

"Der Winter 2021/22 wird immer mehr zu einem Totalausfall – schon heute kann man abschätzen, dass dieser Winter in die Top 10 der wärmsten Winter seit 1881 kommen wird", sagt der Diplom-Meteorologe Dominik Jung von wetter.net. In Hamburg sei der Februar bereits jetzt 4 Grad zu mild.

Wetter Hamburg: Februar ungewöhnlich nass und mild

Und nicht nur die Temperaturen sind ungewöhnlich. Das Wetter im Februar ist in Hamburg und Schleswig-Holstein bislang auch ungewöhnlich nass. Das für diesen Monat erwartete Niederschlagssoll ist bereits zu fast 100 Prozent erfüllt, sagt eine Meteorologin des DWD. An den Küsten seien 30 Liter pro Quadratmeter gefallen, im Binnenland 50 bis 60 Liter. Der Sollwert ergibt sich aus der Vergleichsperiode von 1991 bis 2020.

Der Januar war laut DWD noch etwas trockener als in dem Vergleichszeitraum, zumindest in Schleswig-Holstein. Dort hätten die Niederschläge knapp 80 Prozent des Sollwerts erreicht. In Hamburg fiel allerdings nahezu 100 Prozent des erwarteten Regens. Inzwischen sind einige Bäche und Flüsse über die Ufer getreten, wie der Oberlauf der Alster in Hamburg oder die Offenau bei Elmshorn (Kreis Pinneberg).

Wetter Hamburg: Milde 8 Grad am Sonntag – und Sonne

Für die kommenden Tage erwartet der Deutsche Wetterdienst weitere Regenfälle. Nur am Wochenende wird es etwas trockener. "Am Freitag gibt es in Hamburg einen Mix aus Sonne und Wolken bei 5 Grad." Laut DWD gibt es dazu "frischen bis starken", an den Küsten anfangs teils stürmischen Wind aus Nordwest. Regenschauer können sich mit Schnee oder Graupel vermischen und bringen einen Hauch von Winter.

Doch am Wochenende geht es bereits wieder mild weiter. In Hamburg können die Menschen dabei am Sonntag (8 Grad Höchsttemperatur) mit mehr Sonne als am Sonnabend rechnen.

Wetter Hamburg: Erste Prognose für den März

Kommende Woche ist ebenfalls kein Winterwetter mit Minusgraden und Schnee in Sicht – allerdings ist das Sturmpotenzial in Norddeutschland hoch. "Die Wettermodelle sind sich noch nicht einig, berechnen für Hamburg zum Teil aber Windgeschwindigkeiten von bis zu 100 km/h", sagt Jung. Auch eine erneute Sturmflut sei möglich. "Der Jetstream verlagert sich nach Mitteleuropa und treibt die Westwetterlage voll an." Ein schwerer Sturm sei möglich, aber noch nicht sicher.

Eine außergewöhnliche Prognose gibt es auch für den März: Laut den Langfristwettermodellen von NOAA und ECMWF wird dieser sehr warm. „Das ist zumindest die erste Tendenz", sagt der Wetterexperte. "Für den März deuten die Langfristwettermodelle sogar schon Werte deutlich über 20 Grad an, Ende März vielleicht sogar schon 25 Grad. Das wäre dann schon der erste Sommertag."

Natürlich könne es auch im März und April nochmal einzelne kühle bis kalte Tage mit Schnee geben. Jung: "Derzeit ist da aber nichts in Sicht. Auch April und Mai sollen rund 1 Grad wärmer als das neuste Klimamittel der Jahre 1991 bis 2020 ausfallen – und das war ohnehin schon eine recht milde Phase."