Hamburg.

Der Auto- und Radverkehr in Hamburg ist im vergangenen Jahr um jeweils acht Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019 habe der Radverkehr jedoch um 23 Prozent zugenommen, während sich der Autoverkehr um 19 Prozent verringert habe, teilte die Behörde für Verkehr und Mobilitätswende am Freitag mit. "Das Ausmaß dieser Veränderungen ist zweifellos der Pandemie geschuldet", erklärte Senator Anjes Tjarks (Grüne).

Doch schon in den Jahren von 2000 bis 2019 habe sich der Radverkehr in Hamburg um 80 Prozent erhöht, der Autoverkehr aber um rund sieben Prozent verringert. "Diese Entwicklung zu einer Mobilitätswende wollen wir politisch weiter fördern und so gut wie möglich verstetigen", sagte Tjarks. Beim Ausbau der Radinfrastruktur wurde nach Angaben der Verkehrsbehörde im vergangenen Jahr der zweithöchste Wert erzielt. Es seien 56 Kilometer Radweg neu gebaut oder saniert worden. Im Jahr davor waren es 62 Kilometer gewesen, in den Jahren 2015 bis 2019 durchschnittlich 35,4 Kilometer.

Der CDU-Verkehrsexperte Richard Seelmaecker kritisierte, dass Tjarks keine Zahlen zum öffentlichen Nahverkehr und zum Ausbau der Straßen vorlegte. "Und auch beim Kernthema grüner Verkehrspolitik, dem Ausbau von Hamburgs Fahrradwegen, verfehlt der Senat selbst sein Minimalziel von 60 Kilometer erneut deutlich", sagte der Bürgerschaftsabgeordnete.

Hochbahn-Chef Henrik Falk hatte im Januar dem Sender NDR 90,3 gesagt, die Fahrgastzahlen des Verkehrsunternehmens hätten sich im Dezember 2021 bei 70 Prozent des Vor-Corona-Niveaus bewegt. Im ersten Lockdown im Frühjahr 2020 war das Fahrgastaufkommen auf rund 30 Prozent des normalen Niveaus eingebrochen.

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